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Panorama: Ein letzter Wunsch

Kirche lenkt nach Streit um BVB-Grabstein ein.

Dortmund - Der letzte Wunsch des kleinen Borussia-Dortmund-Fans Jens Pascal hat die Kirche in einen schweren Gewissenskonflikt gestürzt. Der krebskranke Junge aus Dortmund wünschte sich kurz vor seinem Tod einen Grabstein mit Fußball und BVB-Emblem. Meistertrainer Jürgen Klopp hatte den Neunjährigen zuvor mit einigen Spielern in der Kinderklinik besucht. Nach seinem Tod wollten Vater und Mutter dem Sohn seinen letzten Wunsch erfüllen. Sie hatten die Rechnung aber ohne die Friedhofsordnung der katholischen Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung gemacht. Die Kirche versagte ihnen den Wunsch zunächst. Nach monatelangen Debatten kam am Dienstag ein Kompromiss zustande.

Der Kirchenvorstand lehnte lange Zeit das Grabmal ab, weil ihm die christliche Symbolik fehlte. Mehrere tausend Facebook-User fanden das Vorgehen der Kirche zu hart. Sogar eine Demo für Jens Pascal wollten einige auf die Beine stellen. Am Dienstagabend einigten sich die Angehörigen mit der Kirche. Der Vorstand gab seinen Segen.

Eine Granitstele, darauf ein schwarz- weißer Fußball mit BVB-Emblem und dem Borussen-Slogan „Echte Liebe“ – so war das Grabmal geplant. Der BVB gab schon seine Zustimmung. Jetzt wird der Ball mit BVB-Symbolen auf dem Boden montiert. Die Stele bekomme ein christliches Symbol, sagte Kirchensprecher Michael Bodin. Den Sturm der Entrüstung empfindet Bodin im Nachhinein als etwas ungerechtfertigt. Der Kirchenvorstand habe sich nur an die Friedhofssatzung gehalten. Der Ball oben auf der Stele passe nicht ins Friedhofsbild. Und das Christliche habe eben gefehlt. Auf einem städtischen Friedhof gibt es weniger Restriktionen. dpa

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