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Panorama: Eingefrorenes Mammut-Kalb entdeckt

St.-Petersburg/London - Ein fast komplett erhaltenes Mammut-Kalb, das vor rund 10 000 Jahren gestorben sein muss, ist im Nordwesten Sibiriens entdeckt worden.

St.-Petersburg/London - Ein fast komplett erhaltenes Mammut-Kalb, das vor rund 10 000 Jahren gestorben sein muss, ist im Nordwesten Sibiriens entdeckt worden. Da der Kadaver des Jungtiers seit dem Ende der letzten Eiszeit eingefroren war, sind Augen, Haut und Haare erhalten. „Nur ein Teil des Schwanzes ist abgebrochen“, sagte der Vizedirektor des Zoologischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, Alexei Tikhonov. Damit ist das knapp anderthalb Meter große Jungtier das am besten erhaltene Mammutfossil der Welt. Forscher schätzen, dass es etwa sechs Monate alt war, als es starb.

Wie die BBC am Dienstag online berichtete, wurde das rund 50 Kilogramm schwere Mammut im Mai von einem Rentier-Hirten auf der Jamal-Halbinsel entdeckt. Von dort aus gelangte es in ein Museum in Salechard, einer Stadt in Russlands autonomem Kreis der Jamal-Nenzen, wo ein internationales Forscherteam den Fund jetzt untersuchte. „Ein so junges Mammut zu finden, ist extrem selten“, sagte Larry Agenbroad, Direktor am Mammoth Site Museum in Hot Springs im US-Bundesstaat South Dakota. Ihm seien drei ähnliche Funde bekannt.

Einige Wissenschaftler hoffen jetzt, anhand von im Eis konserviertem Erbgut ein Mammut klonen oder mit einem asiatischen Elefanten – dem nächsten noch lebenden Verwandten der ausgestorbenen Säugetiere – kreuzen zu können. Bislang ist aber an keinem Mammutfossil brauchbare DNS gefunden worden. Das kleine Kalb soll für weitere wissenschaftliche Untersuchungen nach Japan gebracht werden.Dagny Lüdemann

Dagny Lüdemann

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