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Panorama: Eltern loben Kinder öfter als früher

Töchter bekommen mehr Anerkennung als Söhne

Mainz - Eltern in Deutschland loben ihre Kinder einer Umfrage zufolge viel mehr als früher. Obwohl die Bedeutung des Lobes für die Erziehung seit über einem Jahrhundert hervorgehoben werde, habe es lange gedauert, bis sich die Erkenntnis durchgesetzt habe, ergab eine am Freitag vorgestellte Studie im Auftrag des „Forums Familie stark machen“. Erst heute berichtet etwas mehr als die Hälfte der jungen Leute zwischen 16 und 29 Jahren, dass sie in ihrer Kindheit viel gelobt worden seien. Bei den Rentnern sagt das nur etwa jeder Vierte.

Töchter bekommen der Umfrage zufolge mehr Anerkennung als Söhne. 46 Prozent der jüngeren Frauen geben an, in ihrer Kindheit gelobt worden zu sein. Bei den jungen Männern sind es dagegen nur 38 Prozent. In gehobenen Schichten fallen zudem mehr lobende Worte als in der so genannten Unterschicht. Laut Befragung berichten in der Unterschicht auch in der jüngsten Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren mit 34 Prozent nur halb so viele Befragte wie in der Oberschicht, früher viel gelobt worden zu sein.

Wie die Studie weiter ergab, bringen Erwachsene, die als Kinder viel gelobt wurden, ihrer Umwelt häufiger Vertrauen entgegen, haben öfter enge Beziehungen zu Freunden und können auch eher über Erfolge im Beruf berichten. Dies gilt unabhängig von Schicht und Alter. Vor allem aber profitiert das Familienklima: Die in der Kindheit regelmäßig Gelobten berichten ungleich häufiger als andere über einen sehr starken Zusammenhalt in ihrer eigenen Familie. So sind es bei den Eltern bis 44 Jahre 64 Prozent gegenüber 39 Prozent derjenigen, die nicht gelobt wurden. 85 Prozent der Gelobten erfahren Wärme und Geborgenheit und ein gutes Verhältnis zu den eigenen Kindern. Für die Umfrage hatte das Allensbach-Institut 2600 Personen repräsentativ befragt. AFP

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