zum Hauptinhalt
Harald Schmidt

© dpa

Engagement: Harald Schmidt wirkt gegen Depressionen

Harald Schmidt soll die Leute wieder zum Lachen bringen: Deutschlands bekanntester Kabarettist wird Schirmherr der neu gegründeten Stiftung für Depressionshilfe. Dass er bislang kaum etwas über die Krankheit wusste, hindert ihn nicht an seinem neuen Engagement.

Moderator und Kabarettist Harald Schmidt (50) engagiert sich neuerdings im Kampf gegen Depressionen. Nach eigenen Angaben wusste er bis vor kurzem aber nur wenig über die Krankheit, an der akut rund fünf Prozent der Deutschen leiden. "Für mich war Depression ein Begriff, der zwischen 'schlechtem Tag' und 'Depri- sein' schwankte", sagte Schmidt bei der Pressekonferenz der neugegründeten Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Der 50-Jährige ist der Schirmherr der Stiftung, die sich für die Erforschung der Krankheit und für Betroffene einsetzen will.

Angesichts von rund vier Millionen Erkrankten in Deutschland bestehe "dringender Handlungsbedarf", erklärte der Stiftungsvorsitzende Ulrich Hegerl. Ein Großteil der etwa 10.000 Selbsttötungen jährlich sei auf depressive Erkrankungen zurückzuführen. Die Versorgung der Betroffenen sei nach wie vor oft mangelhaft.

Krankheit wird häufig zu spät erkannt

Die Krankheit werde häufig zu spät erkannt und nicht konsequent genug behandelt, kritisierte der Hegerl. Die Stiftung wolle daher mithelfen, die Ursachenforschung voranzutreiben, den Erkrankten zu einer optimalen Behandlung zu verhelfen und die Akzeptanz für die Krankheit in der Gesellschaft zu erhöhen.

Wenn Betroffene mehr als 14 Tage lang von Symptomen wie gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Schuldgefühlen geplagt würden, sollten sie einen Arzt zu Rate ziehen, riet der Vorsitzende der neu gegründeten Stiftung. Es stünden ausreichend Behandlungsmethoden wie etwa Antidepressiva, Psychotherapien oder Lichttherapien zur Verfügung.

Schmidts Hang zu lockeren Sprüchen prädestiniert ihn für die neue Rolle

Schmidt erklärte: "Es ist ein Unterschied, schlecht drauf zu sein, einen schlechten Tag zu haben, mit dem falschen Fuß aufzustehen oder ernsthaft krank zu sein." Es sei wichtig, die Erkrankten dazu zu animieren, zum Arzt zu gehen und sich behandeln zu lassen. Auf die Frage, ob er selbst unter Depressionen leide, antwortete der bekennende Hypochonder: "Nee, nee, ich habe keine", und fügte abschließend schmunzelnd hinzu: "Ich bin der Clown, der nach innen weint."

Es ist auch Schmidts Hang zu lockeren Sprüchen, die ihm die Aufgabe als "medialer Anschubhelfer" für die neu gegründete Stiftung zu Gunsten der unterschätzten Volkskrankheit Depression eingebracht hat. "Wir können uns keinen besseren Schirmherrn vorstellen als Herrn Schmidt", betonte Hegerl. Der Entertainer und Kabarettist stehe für grotesken Humor und sorge für befreiendes Lachen über eigene Unzulänglichkeiten. Lautes Lachen sei ein "Schutzreflex", erläutert Hegerl. Eine Fähigkeit, die Menschen mit schweren Depressionen verloren hätten. (nim/ddp/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false