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Panorama: Erdbeben erschüttert Afrika Stärke 6,8 gemessen –

das Ausmaß ist unklar

Die Region um den Tanganjikasee in Herzen von Afrika gehört zu den spektakulärsten Landschaften der Welt. Wer sie durchfährt, kommt durch riesige Bananen-, Kaffee-, Tee-, Papaya- und Avocadofelder und immer neuen Siedlungen aus Lehm- und Strohhütten. Eingeschlossen wird das Gebiet im Norden von einer Reihe von Vulkanen und tropischem Urwald. Die Erde ist hier so fruchtbar, dass mehrmals im Jahr geerntet werden könnte. Genau hier, im Grenzgebiet zwischen Kongo und Tansania scheint das Epizentrum eines Erdbebens gelegen zu haben, das gestern Mittag weite Teile des zentralen und östlichen Afrikas erschüttert hat – und bis in die kenianische Hauptstadt Nairobi hineinreichte. Hunderte flohen dort in Panik aus ihren Büros, weil sie noch nie zuvor ähnlich starke Erdstöße erlebt hatten.

Aber auch in Ruanda und an den Badestränden des Indischen Ozeans bei Mombasa war das Beben deutlich zu spüren. Seinen Ursprung hatte das Beben, das nach Angaben der US-Geological Survey die Stärke von 6,8 auf der Richterskala erreichte, rund 55 km südöstlich der kongolesischen Stadt Kakemie – einer Region, die bislang von schweren Erdbeben verschont geblieben ist.

Das genaue Ausmaß des Bebens war am Abend unklar. Offenbar hat es keine Todesopfer gegeben. Die letzte Naturkatastrophe hatte sich in der Region vor fast vier Jahren ereignet als im Januar 2002 in der Nähe der kongolesischen Grenzstadt Goma, der 3425 Meter hohe Vulkan Nyiragongo nach 25 Jahren wieder ausbrach und Tausende von Bewohnern in die Flucht trieb.

Gleichwohl war der Ausbruch vor vier Jahren nicht mit der Katastrophe vom Januar 1977 vergleichbar. Damals waren binnen einer halben Stunde nach unterschieldichen Schätzungen zwischen 500 und 2000 Memschen ums Leben gekommen.

Obwohl Erdbeben und Erdrutsche in Afrika eher eine Seltenheit sind, könnten ihr Risiko und ihre Häufigkeit weitaus höher sein als bisher angenommen. Erst vor zwei Jahren hatten Experten auf einer Berg-Konferenz des UN-Umweltprogramms in der kenianischen Hauptstadt Nairobi erklärt, dass der afrikanische Kontinent in diesem Jahrhundert von zahlreichen schweren Erdstößen erschüttert werden könnte.

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