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Erdbeben in Südasien: Dramatischer Wettlauf mit der Zeit

Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Südasien mit vermutlich mehr als 41.000 Toten sinken die Chancen, Überlebende noch rechtzeitig zu bergen.

Islamabad/Neu Delhi - Noch immer haben Hilfslieferungen zahlreiche Überlebende des verheerenden Erdstoßes vom Samstag nicht erreicht. Unterdessen stieg die Gefahr eines Ausbruchs von Seuchen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wird an diesem Mittwoch und Donnerstag zwei Hilfsflüge mit insgesamt 40 Tonnen Gütern in die Krisenregion entsenden. Gleichzeitig beginnt die Nato mit einer Luftbrücke. Unterdessen verdoppelte die Weltbank ihre Soforthilfe für Pakistan auf 40 Millionen Dollar (33,4 Millionen Euro).

Das Leid von Millionen Hilfsbedürftigen war am Dienstag verlängert worden, weil wegen Unwettern Hilfsflüge ausgesetzt worden waren. Am Donnerstag könnte zudem eine Kältewelle über die Region hereinbrechen.

Nach Schätzungen kamen in Pakistan bei dem Beben der Stärke 7,7 mehr als 41.000 Menschen ums Leben. Innenminister Aftab Ahmed Sherpao bestätigte am Dienstag mindestens 33.000 Tote. Der Erdstoß hatte weite Landstriche im Norden Pakistans und Indiens verwüstet. Millionen von Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf.

Im indischen Teil Kaschmirs stieg die Zahl der offiziell bestätigten Erdbebenopfer auf 1300. Der indische Premierminister Manmohan Singh kündigte bei einem Besuch der Katastrophenregion ein Hilfspaket von umgerechnet mehr als 900 Millionen Euro an.

Dramatisch blieb die Lage im weitgehend zerstörten Muzaffarabad, der Hauptstadt des pakistanischen Teils Kaschmirs. Unter den Trümmern wurden noch tausende Tote vermutet. Verzweifelte Menschen gruben mit bloßen Händen nach Angehörigen. In der Luft lag Verwesungsgeruch. Der private Fernsehsender Geo TV berichtete, Ärzte warnten vor Seuchen. In der Stadt träfen jedoch immer mehr Hilfslieferungen ein. Aus den Trümmern einer eingestürzten Schule seien zwölf Schüler gerettet worden. Helfer hätten zudem vier Menschen aus zerstörten Häusern geborgen. Weiterhin gebe es weder Wasser noch Strom.

Angesichts der Katastrophe verdoppelte die Weltbank am Dienstag ihre Soforthilfe auf 40 Millionen Dollar. Jetzt gehe es darum, der pakistanischen Regierung schnell Mittel zur Verfügung zu stellen, die in den Aufbau von Notunterkünften, zum Kauf von Brennstoff für den bevorstehenden Winter und in den Lebensunterhalt der Menschen in den betroffenen Gebieten fließen können, sagte Praful Patel, Vizepräsident der Weltbank für Südasien. (tso/dpa)

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