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Ernsthafte Videospiele: Gesund werden auf die spielerische Art

Gesund werden auf die spielerische Art - um diesen Ansatz geht es bei einer Expertentagung in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland. "Wir glauben, dass Spiele ein riesiges Potential für das Wohlbefinden haben", sagt Richard Tate vom kalifornischen Spielentwickler Hope Lab.

Baltimore - Zum dritten Mal kommen Wissenschaftler, Mediziner und Spieleentwickler zusammen, um sich darüber auszutauschen, welche Wirkung Computerspiele auf die Gesundheit der Spieler beziehungsweise auf die Genesung von Kranken haben können. Im Wesentlichen geht es bei der zweitägigen Konferenz um die Fragen, ob Spiele das Gesundheitssystem verbessern können, welche bestehenden und neuen Spieletechniken besonders nützlich für die gesundheitliche Behandlung sein könnten und wie sich Computerspiele stärker in das Gesundheitssystem einbeziehen lassen.

"Wir glauben, dass Spiele ein riesiges Potential für das Wohlbefinden haben", sagt Richard Tate vom kalifornischen Spielentwickler Hope Lab, der ein erfolgreiches Videospiel für die Behandlung krebskranker Kinder erarbeitet hat. "Man muss nur das richtige Konzept für das Spiel finden, damit es sein Ziel erreicht." Bei "Re-Mission", dem besagten Spiel für junge Krebspatienten, sind wissenschaftliche Informationen mit einer Zeichentrickheldin namens Roxxi verknüpft, die vor Mut geradezu birst und entschlossen gegen die Krebszellen in ihrem Körper kämpft.

Krebs-Behandlung schlägt besser an

Laut Hope Lab schlägt die Krebs-Behandlung bei den Patienten, die "Re-Mission" gespielt haben, deutlich besser an. Sie seien überzeugt, den Kampf gegen die Krankheit zu gewinnen. Inzwischen seien rund 30.000 Bestellungen aus 55 Ländern für das Spiel eingegangen, berichtet Tate. Die Firma arbeitet derzeit an weiteren Spielen, die bei der Behandlung von autistischen, depressiven und fettleibigen Kindern helfen sollen. "Wir glauben, dass sich das Modell übertragen lässt."

Bei der Tagung in Baltimore kommen Vertreter staatlicher Stellen ebenso wie nichtstaatliche Organisationen zusammen, um "Spiele für die Gesundheit" zu erforschen. "Das Tolle daran ist, dass sich unsere Konferenz zu einer Plattform entwickelt, um sich zu treffen und sich über Techniken auszutauschen, die bei der Behandlung helfen können", sagt Ben Sawyer, einer der Organisatoren. Neben Spieleentwicklern und Medizinern nehmen zum Beispiel auch Vertreter der US-Gesundheitsbehörden teil. "Wir wollen vor allem zeigen, dass eine so bedeutende Technik wie die der Videospiele auch eine Verwendung finden kann, die weit über Zerstreuung hinausgeht." Und im Übrigen trage Zerstreuung bekanntermaßen zu einem gesunden Leben bei.

Weitere Informationen zu der Tagung im Internet unter www.gamesforhealth.org/about2.html (tso/AFP)

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