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Die Höhe des entstanden Sachschadens kann noch nicht beziffert werden.

© dapd

Essen: Feuer auf Zeche Zollverein zerstört Kunstwerk

Ein Haus für 200 Menschen komplett aus Altpapier - damit hat ein Architekt im Ruhrgebiet während der Kulturhauptstadt die Zukunft des Bauens ausprobiert. Am Dienstagabend brannte das Haus ab, die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Ein Zukunftsprojekt der Kulturhauptstadt, das "Haus auf Zeit" aus Altpapier, ist in Essen in Flammen aufgegangen. Die recycelbare Versammlungshalle aus 550 Altpapierrollen wurde nach Feuerwehrangaben durch den Brand am Dienstagabend völlig zerstört. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, ein technischer Defekt sei auszuschließen, hieß es in einer Mitteilung.

Die Einsatzkräfte hätten die gepressten Papierballen die ganze Nacht hindurch mit zwei Radladern einzeln abgetragen und gelöscht. Bis zum Mittwochmittag war das Haus fast vollständig abgetragen, wie Feuerwehrsprecher Mike Filzen sagte. Die Polizei begann mit der Suche nach der Brandursache. Die Schadenshöhe stand zunächst nicht fest.

Das von einem Essener Baukonzern unterstützte Projekt sollte zeigen, dass nur vorübergehend benötigte Gebäude für Großveranstaltungen wie die Kulturhauptstadt oder Olympische Spiele aus recycelfähigen Materialien errichtet und später wieder abgebaut werden können. Es ging aus einem Architekturwettbewerb hervor, den ein Oberhausener Planungsbüro gewonnen hatte.

Das 39 Meter lange und sechs Meter hohe "Haus auf Zeit" stand auf einem Betonfundament. Es hatte in seinem Hauptraum 185 Quadratmeter Nutzfläche. Außerdem konnte das Dach genutzt werden. Hinzu kamen Elektro- und Sanitäranlagen sowie Lagerräume. Das Haus war im Herbst 2010 für Präsentationen, Empfänge und Pressekonferenzen auf dem Zechengelände errichtet worden. Ursprünglich sollte es noch bis zum Jahresende 2011 stehen. Danach sollte das gegen Regen imprägnierte Papier recycelt werden. (dpa)

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