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Panorama: „Etwas unreif“

Was war mit dem Schauspieler Alexander Scheer los, als er den ICE stoppte?

Berlin Hat der Berliner Schauspieler Alexander Scheer („Sonnenallee“) absichtlich oder unabsichtlich einen PR-Coup gelandet, als er mit einer Spielzeugpistole den ICE Berlin – Hamburg zum Stehen brachte? Dass Fernsehkameras dabei waren, spricht zunächst für Vorbereitung und Absicht. Doch die TVAgentur „Fernsehfabrik“, die den Festgenommenen mit der Polizei filmte, war nicht im Zug dabei, sondern erst später am Bahnhof, wo der Schauspieler aus dem Zug gezerrt wurde.

Wie eine Sprecherin der „Fernsehfabrik“ sagte, bekam die Agentur lediglich mit, dass dort ein Polizeieinsatz war, filmte dort und erfuhr erst anderntags, wen sie da vor die Linse bekommen hatte. Alexander Scheer, der derzeit den Othello im Hamburger Schauspielhaus spielt, war, wie berichtet, in einem Kostüm mit einer Spielzeugpistole in den ICE gestiegen. Er hatte die ganze Nacht durchzecht, berichtete die Sprecherin der „Fernsehfabrik“. Zuvor war er bei der Release-Party für seine DVD „American Showdown“ in Berlin gewesen. Als er und sein Freund vom Schaffner um die Tickets gebeten wurde und der Freund keines vorweisen konnte, entspann sich laut „Fernsehfabrik“ eine Situation, bei der Scheer seine Spielzeugpistole zum Vorschein brachte. Der Bundesgrenzschutz stürmte den ICE und zerrte die beiden nach draußen. Später wurden sie freigelassen.

Scheer rief seinen Intendanten an, der ein Taxi schickte, das die beiden abholte. Später machte die „Fernsehfabrik“ ein Interview mit Scheer, bei dem dieser sich – „etwas unreif“, wie eine Sprecherin formulierte – groß in Szene setzte, und nachspielte, wie die Polizei ihn überwältigte. Er habe sich über den ganzen Vorgang ziemlich lustig gemacht. Es sei ihm offenbar überhaupt nicht klar gewesen, welche Konsequenzen es haben könnte, wenn der Bundesgrenzschutz einen Bewaffneten in einem ICE vermutet. os

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