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Explosion in Höxter: Bergungstrupps unterbrechen Suche nach Opfer

Einen Tag nach der verheerenden Explosion in der Innenstadt von Höxter in Ostwestfalen haben die Bergungstrupps die Suche nach einem möglichen weiteren Toten unterbrochen.

Höxter (20.09.2005, 10:58 Uhr) - Zunächst müsse das benachbarte, schwer beschädigte Haus gesichert werden, sagte Polizeisprecher Michael Drüke am Dienstag. «Das kann möglicherweise den ganzen Tag dauern.» Bei der vermutlich vorsätzlich ausgelösten Explosion des Wohn- und Geschäftshauses starben eine 81 Jahre alte Frau aus dem niedersächsischen Holzminden und ein 79 Jahre alter Mann aus Höxter. Der 64 Jahre alte Eigentümer, der das Haus möglicherweise selbst in die Luft jagte, ist weiter vermisst.

«Wir suchen immer noch nach dem Täter, den wir unter den Trümmern vermuten», sagte der leitende Oberstaatsanwalt Wolfgang Specht aus Paderborn. Zeugen hatten gesehen, wie der Hauseigentümer vom Balkon seiner Wohnung mit Benzin gefüllte Flaschen in den Innenhof und an die Außenwände warf. Ob dann Gas oder ein Benzin-Gas-Gemisch die Explosion auslöste, sei schwer zu beurteilen, sagte Specht. Zunächst müssten die Trümmer beiseite geräumt werden.

Bei der Explosion wurden 36 Menschen verletzt, 16 davon schwer. Das Haus wurde völlig zerstört, Nachbarhäuser schwer beschädigt. Im Umkreis von 250 Metern gingen wegen der Druckwelle Glasscheiben zu Bruch. Der Landrat des Kreises Höxter, Hubertus Backhaus (CDU), rechnete mit mehreren Millionen Euro Schaden. Auch das historische Rathaus gegenüber der Explosionsstelle sei schwer beschädigt.

Hintergrund dürfte ein seit Jahren schwelender Familienstreit um das in die Luft gesprengte Haus zwischen den Eigentümern, zwei Brüdern, sein, berichtete die Staatsanwaltschaft. Die beiden sollen sich bereits zahlreiche juristische Auseinandersetzungen geliefert haben. Nun stand die Versteigerung des Hauses an. Der Erlös sollte zwischen den Brüdern geteilt werden. (tso/dpa)

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