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Fall Amstetten: Todesdrohungen mit Gas waren reiner Bluff

Die Drohungen mit Gas, mit denen der österreichische Inzesttäter Josef Fritzl seine Opfer vor der Flucht abhielt, waren laut einem Bericht der österreichischen Zeitung "Kurier" reiner Bluff. Die Ermittler hätten im Kellerverlies von Fritzls Wohnhaus in Amstetten keine Gasleitung gefunden.

Laut "Kurier" gebe es zwar eine Zuleitung, doch führe sie direkt von der Straße ins Wohnhaus. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf Vertreter des zuständigen Landeskriminalamts.

Kurz nach ihrer Befreiung aus 24-jähriger Gefangenschaft hatte E. Fritzl ausgesagt, sie habe jeden Gedanken an Flucht fallengelassen, nachdem ihr Vater damit gedroht habe, sie und ihre drei ebenfalls im Keller eingesperrten Kinder bei einem Fluchtversuch zu vergasen. Auch der inzwischen 73-jährige Fritzl hatte bei seinem ersten Verhör gestanden, seine Opfer mit der Gasdrohung gefügig gemacht zu haben.

Noch nicht bestätigen konnten die Ermittler laut "Kurier" Aussagen des 73-Jährigen, wonach er die schwere Zugangstür zum Kellerverlies mit einem speziellen Code programmiert habe, so dass sie sich bei längerer Abwesenheit automatisch geöffnet hätte. Spezialisten würden die Tür in der kommenden Woche genauer untersuchen, sagte der niederösterreichische Polizeichef Franz Polzer dem Blatt. Von alleine hätten die Opfer den Keller nicht verlassen können, wenn Fritzl etwas zugestoßen wäre.

Josef Fritzl hatte in dem Verlies sieben Kinder mit seiner Tochter gezeugt. Eines von ihnen starb kurz nach der Geburt, drei wuchsen bei ihm und seiner Frau auf, die offenbar nichts von dem Doppelleben ihres Mannes wusste und ihm glaubte, dass E. bei einer Sekte untergetaucht sei. Die anderen drei Kinder aber hatten seit ihrer Geburt kein Tageslicht gesehen. (cp/AFP)

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