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Flugzeugabsturz von Überlingen: Prozess um Lotsenmord hat begonnen

In Zürich hat der Prozess um den gewaltsamen Tod eines Fluglotsen begonnen. Der Lotse hatte in jener Nacht Dienst, als bei Überlingen zwei Flugzeuge kollidierten. Angeklagt ist ein Mann, der bei dem Unglück seine Familie verlor.

Zürich - Der 49-jährige russische Bauingenieur, der bei dem Unglück am 1. Juli 2002 Ehefrau und beide Kinder verloren hatte, ist wegen vorsätzlicher Tötung des Lotsen angeklagt.

Er soll den 36-jährigen Mitarbeiter der Schweizer Flugsicherung skyguide am 24. Februar 2004 in Zürich-Kloten erstochen haben. Der angeklagte Witali K. aus der russischen Teilrepublik Nord- Ossetien hatte den Lotsen als Hauptverantwortlichen für das Unglück am Bodensee angesehen. Eine russische Tupolew der Bashkirian Airlines mit 69 Menschen an Bord und eine DHL-Fracht-Boeing mit zwei Piloten waren in der Luft kollidiert und abgestürzt. Niemand überlebte.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (Braunschweig) hatte technische Mängel und menschliche Fehler bei skyguide und in der Tupolew als Ursachen genannt.

Zuhörer und Medienvertreter durften den Verhandlungssaal im Obergericht des Kantons Zürich erst nach gründlichen Kontrollen betreten. Witali K. hatte bereits zuvor gestanden, dass er sein Opfer in dessen Haus aufgesucht hatte. An die Bluttat selbst kann er sich nach eigenen Angaben nicht erinnern. Die Verteidigung geht von einer Affekthandlung aus und will auf Totschlag plädieren. (tso/dpa)

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