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© AFP

Flutkatastrophe in Mexiko: Lage in Tabasco bleibt kritisch

Die Pegelstände in Mexiko sind leicht gesunken - langsam wird die ganze Tragweite der Situation sichtbar. 800.000 Menschen sind obdachlos, es geht die Angst vor Krokodilen um, die Polizei macht Jagd auf Plünderer.

Die Lage im mexikanischen Katastrophengebiet bleibt trotz des sinkenden Wasserspiegels dramatisch. Auch am Montag blieben Tausende Menschen in den Bundesstaaten Tabasco und Chiapas durch die Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 800.000 sind obdachlos. Die Behörden sprachen bislang von fünf Toten, in anderen Meldungen ist von acht Opfern die Rede. Inzwischen wuchs nach Medienberichten die Angst vor Krokodilen und Plünderern.

Nach einem Bericht der Zeitung "El Universal" fingen Hilfsmannschaften in einem Außenbezirk von Villahermosa ein drei Meter langes Krokodil. Es wird befürchtet, dass weitere Krokodile, die sonst an den Flussufern leben, in die Ortschaften kommen. Während Tausende von Rettern mit Booten und Hubschraubern weiter im Einsatz sind, um Einwohner in Sicherheit zu bringen, macht die Polizei Jagd auf Plünderer. Wie die Zeitung "Diario de la Tarde" meldet, wurden mehr als 40 Plünderer festgenommen.

Keine Anzeichen für eine Epidemie

In der Nacht zum Montag teilte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde mit, dass es bislang keine Anzeichen für einen Ausbruch von Epidemien und Krankheiten wie Malaria, Hepatitis A, Grippe und Denguefieber gebe. 300 Spezialärzte hätten eine breit angelegte Impfaktion begonnen.

Präsident Felipe Calderón, der am Sonntag erneut in das Katastrophengebiet kam, kündigte ein umfangreiches Hilfspaket für Tabasco an. Dem Staat, den Unternehmen und Bürgern sollen vorübergehend Stromrechnungen und Steuerzahlungen erlassen werden. Außerdem versprach der Präsident ein Programm zum Wiederaufbau der verwüsteten Städte und Gemeinden.

Auch in Deutschland haben mehrere Organisationen und Wohlfahrtsverbände zu Spenden für die Flutopfer in Mittelamerika aufgerufen. Wie das Deutsche Rote Kreuz mitteilte, benötigen die Flutopfer vor allem Lebensmittel, Wasser und Unterkünfte mit Toiletten und Duschen. Die Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften haben zunächst rund 120.000 Euro für Mexiko zur Verfügung gestellt und bitten um weitere Spenden. Wegen fehlender Medikamente und Lebensmittel sind nach Rundfunkberichten tausende Menschen in die Nachbarbundesstaaten Veracruz und Campeche geflüchtet.

Wiederaufbau beginnt

Trotz der weiterhin kritischen Lage bemühen sich die Behörden, in den nächsten Tagen den Schulunterricht in einigen Gebieten in Notunterkünften wieder aufzunehmen. Nach Angaben eines Sprechers der Kommunikations- und Transportbehörde sind inzwischen auch einige zerstörte Straßen nach Reparatur wieder befahrbar. Das Telefonfestnetz soll vollständig wieder in Betrieb sein. (mit dpa)

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