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Frankreich-England: Eurotunnel nach Brand wieder befahrbar

Nach dem schweren Brand im Eurotunnel hat am Samstagmorgen der erste Eurostar die Strecke unter dem Ärmelkanal wieder befahren. Ein wenig soll es noch nach dem Unglück gerochen haben.

Um Viertel vor sieben startete der erste Eurostar nach dem Brand im Eurotunnel in Paris und traf nach rund zweieinhalb Stunden mit zwanzig Minuten Verspätung im Londoner Bahnhof St. Pancras ein. Zu Beginn der Tunneldurchfahrt war wegen des Feuers noch ein leichter Brandgeruch wahrnehmbar, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben der Betreiber ist am Samstag noch mit Verzögerungen bei der Abfertigung sowie den Fahrtzeiten zu rechnen. In dem Tunnel war am Donnerstagnachmittag aus noch ungeklärter Ursache ein Brand ausgebrochen.    Nach Angaben der Betreiber fahren die Züge am Wochenende noch eingeschränkt. Demnach sollen am Samstag und Sonntag zwischen London und Paris jeweils zwölf Züge in beide Richtungen fahren. Für die Verbindung London-Brüssel sind jeweils sechs Züge in beide Richtungen geplant. Zunächst wird den Angaben zufolge nur die Tunnelröhre befahren, die nicht von dem Brand am Donnerstag betroffen ist.

Zuerst befuhren Testzüge den Tunnel
  
Der Frachtverkehr war bereits in der Nacht auf Samstag wieder freigegeben worden. Zwei Frachtzüge seien aus Großbritannien abgefahren, sagte ein Eurotunnel-Sprecher am frühen Morgen. Zunächst seien zwei Test-Züge aus Frankreich durch den Tunnel nach Großbritannien gefahren. Auf dem Rückweg seien ihnen zwei Güterzüge gefolgt.
  
In dem Tunnel war am Donnerstagnachmittag etwa elf Kilometer von Calais entfernt in einem Güterzug ein Brand ausgebrochen; das Feuer erreichte Temperaturen von 1000 Grad. Die Brandursache war zunächst unklar. Bei dem Feuer erlitten sechs Passagiere leichte Rauchvergiftungen oder andere Verletzungen. Insgesamt wurden 32 Menschen in Sicherheit gebracht. Bei ihnen handelt es sich zumeist um Fernfahrer, deren Lastwagen mit dem Zug befördert wurden. Mit einem Großeinsatz von französischen und britischen Feuerwehrleuten waren die Flammen am Freitag gelöscht worden.
  
Der 50 Kilometer lange Eurotunnel wurde 1994 eröffnet. Er besteht aus zwei Röhren für Züge, die bis zu hundert Meter unter der Meeresoberfläche verlaufen. Eine dritte Röhre dient als Versorgungs- und Rettungsschacht. Neben dem Hochgeschwindigkeitszug Eurostar, der zwischen Paris, London und Brüssel verkehrt, nutzen den Tunnel auch Fracht- und Autozüge. Der Tunnel war bereits im August 2006 für mehrere Stunden geschlossen worden, nachdem der Motor eines Lastwagens Feuer gefangen hatte. (mpr/AFP)

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