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Frankreich: Erneut Zwischenfall in Urananreicherungsanlage

Wieder ist es in Frankreich zu einem Zwischenfall in einer Atomanlage gekommen. Durch ein defektes Ventil gerieten winzige Mengen Uran in einen Abwasserkanal. Wie lange das Leck schon besteht, ist unklar. Umweltschäden seien dadurch nicht entstanden, teilten Behörden mit - genaue Untersuchungen sollen folgen.

Auf dem Gelände der südfranzösischen Urananreicherungsanlage Pierrelatte bei Avignon ist durch ein defektes Ventil eine winzige Menge radioaktives Uran in einen unterirdischen Abwasserkanal geraten. Dies teilte die Betreiberfirma Comurhex, eine Tochter des Areca-Konzerns, am Freitagabend in einer Erklärung mit. Die Präfektur von Drôme erklärte, die Umweltrisiken durch das Leck erschienen nach den bisher zugänglichen Informationen sehr gering. Zugleich kündigten die Behörden eine genauere Überprüfung des Schadens an.

Comurhex gab an, Arbeiter hätten während Modernisierungsarbeiten in der Atomanlage bemerkt, dass ein Ventil defekt gewesen sei. Durch diese Rohre fließen in unregelmäßigen Abständen radioaktive Flüssigkeiten eines Untersuchungslabors zu einer Kläranlage. Nicht bekannt wurde, wie lange das Leck bereits existiert. Es könnten etwa 250 Gramm uranhaltige Flüssigkeit pro Jahr in die Erde um das Kanalrohr gesickert sein, hieß es. "Angesichts des geringen und sehr unregelmäßigen Durchflusses kann die Menge des betroffenen Materials nur gering sein", hieß es in der Erklärung der Betreiber. In der Anlage in Pierrelatte wird Uranhexafluorid hergestellt, dass für die Urananreicherung gebraucht wird.

In der südfranzösischen Atomanlage Tricastin hatten sich Anfang Juli und Anfang August Zwischenfälle ereignet, die nach Behördenangaben keine Gefahr für die Bevölkerung darstellten. Tricastin wird von Socatri, einer weiteren Tochterfirma von Areva, betrieben. (nis/dpa/AFP)

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