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Friedrich Karl Flick: Leiche gesucht

Keine Spur im Fall Friedrich Karl Flick. Bisher konnte die Polizei keine Augenzeugen für das Verbrechen ausfindig machen. Jörg Haiders Grab wird jetzt bewacht.

Eiseskälte herrscht auf dem Gemeindefriedhof von Velden am Wörthersee. Die Sonne ist gerade untergegangen. Vor dem Mausoleum des Milliardärs Friedrich Karl Flick sind Kamerateams im Einsatz. Nach und nach kommen ein paar Einheimische des Weges. Manche ganz ahnungslos, um für ihre Angehörigen Kerzen anzuzünden. Andere aus Neugier. „Wir haben ja am Vormittag den Polizeihubschrauber gehört“, erzählt eine Frau, „dann haben sie mit Hunden den Berg dort abgesucht“. Viele dachten an einen Banküberfall. „Aber, dass nicht einmal die Toten Ruhe haben“, sagt Sigrid Schick aus Rosegg: „Was werden sie denn machen mit der Leiche – erpressen?“ Der Diebstahl der Leiche des Milliardärs Friedrich Karl Flick macht die Menschen in Velden fassungslos. Bei den Ermittlungen um den gestohlenen Sarg und Leichnam tappt die Polizei weiter im Dunkeln. Der mehr als 200 Kilogramm schwere Sarg des Industriellen war vermutlich am vergangenen Wochenende aus dem Familienmausoleum gestohlen worden. Der Raub wurde erst am Mittwochvormittag von einer Angestellten der Flick-Familie bemerkt, die an der Grabstätte Kratz- und Schleifspuren fand.

Bisher konnte die Polizei keine Augenzeugen für das Verbrechen ausfindig machen, berichtete der österreichische Rundfunk ORF auf seiner Homepage am Donnerstag. Um weitere Taten dieser Art zu verhindern, wird jetzt auf Anordnung der Behörden auch das Urnengrab des vor knapp sechs Wochen bei einem Autounfall getöteten Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider im Kärntner Bärental bewacht.

Zwar setzte die Polizei bei einem Großeinsatz Hundestaffeln und einen Hubschrauber ein, doch gibt es nach wie vor keinen Hinweis auf den oder die Täter. Eine Forderung nach Lösegeld für die Rückgabe des Sarges mit dem Toten gibt es bisher noch nicht. Nach Angaben von Gottlieb Türk, dem Sprecher des Landespolizeikommandos, gibt es bisher „auch keine Hinweise in Richtung Erpressung“.

Elisabeth Peutz

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