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Panorama: Frischekur für die Couch

Ob robust oder empfindlich: Ledermöbel brauchen regelmäßige Pflege

Damit das Ledersofa lange schön aussieht, braucht es spezielle Pflege. Mit etwas Know-how können Heimwerker sprödes, ausgeblichenes oder zerkratztes Leder selbst auffrischen. Zum Reinigen ist ein spezieller Intensivreiniger zu empfehlen, sagt Silvia Frank vom Netzwerk Haushalt in Karlsruhe. Zum Entfetten eignet sich Waschbenzin. Zwischen den Behandlungen sollte das Leder einige Zeit trocknen. Tiefe Kratzer können vor der Farbauffrischung mit Lederkleber oder Flüssigleder aus der Tube ausgebessert werden.

Vor dem Kauf sollten sich Kunden genau überlegen, wie viel Zeit und Geld sie in die spätere Pflege eines Ledermöbels investieren wollen. Denn die entsprechenden Färbemethoden haben auch Auswirkungen auf die Empfindlichkeit des Leders. „Bei teurem Leder mit Anilinfärbung bleibt die Struktur der gewachsenen Oberfläche erhalten“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef (Nordrhein-Westfalen). Anilinleder habe winzige Poren und atme. Wer sich für Möbel aus diesem naturbelassenen Leder entscheide, müsse auch dessen Empfindlichkeit in Kauf nehmen.

„Etwas unempfindlicher ist Semi-Anilin-Leder“, so Geismann. Dieses wird wie Anilin-Leder vorgefärbt und bekommt eine dünne Deckfärbung mit Pigmentfarbe. Das Leder wird so robuster. Bei der Pigmentfärbung gleicht eine deckende Farbschicht unterschiedliche Oberflächen an, ledertypische Merkmale wie Narben können überdeckt werden.

Möbelleder – ganz gleich welcher Art – muss regelmäßig mit Lederpflegemittel behandelt werden. „Bei Glattleder sollten die Polster regelmäßig mit einem weichen Vliestuch abgestaubt und gelegentlich die Ritzen ausgesaugt werden“, sagt Frank. Höchstens einmal pro Woche darf das Leder zusätzlich mit einem Tuch – angefeuchtet mit destilliertem Wasser – abgerieben werden. Zur gründlichen Reinigung ist ein- bis zweimal jährlich ein milder Lederreiniger empfehlenswert.

Die Reinigungslösung wird nicht direkt auf das Leder aufgetragen, sondern mit einem Schwamm aufgeschäumt und kreisförmig von Naht zu Naht ohne viel Druck eingearbeitet. Anschließend wird mit einem Papiertuch oder einem feuchten Lappen und destilliertem Wasser mehrmals nachgerieben und gut getrocknet. Abschließend muss das Leder nach den Herstellerangaben gepflegt werden. „Glattleder darf aber nicht mit einem Mikrofasertuch abgestaubt werden, da dieses die Oberfläche des Leders entfettet“, warnt Silvia Frank. Besser ist ein Staubsauger mit geeignetem Bürstenaufsatz, um Staub und Krümel zu entfernen. Die Aufsätze dürfen keine scharfen Kanten haben, da das Leder ansonsten verkratzt.

Auch samtartig angeschliffenes Rau- und Nubukleder ist sehr empfindlich. „Es darf auf keinen Fall mit Lederreiniger oder -creme bearbeitet werden“, warnt Möbelexpertin Doris Haselmann, die für die Stiftung Warentest ein Buch über Möbelkauf geschrieben hat. Für diese Leder gibt es spezielle fettfreie Sprays. Die Oberfläche wird nur abgestaubt oder leicht abgesaugt. Stärker benutzte, flachgedrückte Stellen könnten mit einer Raulederbürste aufgeraut werden. Die Reinigung erfolgt großflächig mit alkalifreier Naturseife und destilliertem Wasser. Die Seife muss gut mit destilliertem Wasser abgewaschen werden. (dpa)

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