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Panorama: Gaddafi predigt Models

Kritik an Berlusconi wegen Spektakels in Rom

Rom - Libyens Staatspräsident Gaddafi hat vor 500 bezahlten Models für einen Übertritt zum Islam geworben. Früher oder später werde der Islam die Religion ganz Europas, sagte er bei der Begegnung in der libyschen Akademie in Rom. Die Teilnehmerinnen waren über eine Hostessenagentur bestellt worden. Neben einer Aufwandsentschädigung von 70 Euro erhielten sie von Gaddafi eine Koranausgabe. Später wurde behauptet, drei der Frauen hätten sich zum Islam bekehren lassen. Eine Bestätigung gab es dafür aber nicht. Die Union islamischer Gemeinschaften in Italien (UCII) relativierte den Missionsversuch Gaddafis. Italiens Muslime strebten keine Islamisierung an, sondern ein friedliches Zusammenleben, sagte der Präsident der Union, Izzedin Elzir.

Gaddafi hält sich auf Einladung von Ministerpräsident Berlusconi in Rom auf. Gaddafi ließ dabei 30 Berber-Hengste für einen Festakt einfliegen. Nach Einbruch der Dunkelheit gab Berlusconi ein Bankett für Gaddafi und 800 Gäste. Die Presse reagierte empört und warf Berlusconi vor, das wirtschaftliche Interesse am Handelspartner Libyen über alles zu stellen. „Das nationale Interesse rechtfertigt es nicht, noch erfordert es, an einer grotesken Clownerie teilzunehmen“, schrieb „La Stampa“ in einem Leitartikel. KNA/rtr

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