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Geflügelpest: Verdacht auf Vogelgrippe in Rumänien

In Rumänien gibt es offenbar die ersten Fälle von Vogelgrippe. Bei drei verendeten Hausenten sollen Laboranalysen in Bukarest Antikörper der gefährlichen Geflügelpest festgestellt haben. Ein Krisenstab wurde eingerichtet.

Bukarest - Dies erklärte Landwirtschaftsminister Gheorghe Flutur am Freitagabend im rumänischen Fernsehen. Damit dürfte die Seuche erstmals Europa erreicht haben.

In der Ortschaft Ceamurlia de Jos im Verwaltungskreis Tulcea im Donaudelta wurde die Quarantäne ausgerufen. In den vergangenen Monaten seien insgesamt 7000 verendete Vögel, einschließlich Zugvögel, in Rumänien auf den Virus der Vogelgrippe geprüft worden. In diesen drei Fällen seien Antikörper der Vogelgrippe entdeckt worden, hieß es. Proben würden nach London geschickt, um den Vogelgrippe-Virus bestätigen zu lassen.

Im gesamten Donaudelta wurde ein vollständiges Jagdverbot verhängt. Nach Worten des Landwirtschaftsministers haben infizierte Zugvögel aus dem Osten den Grippevirus ins Land gebracht. Rumänien hat seit Wochen Geflügelimporte aus 15 Ländern verboten. Auch an den Grenzübergängen waren die Kontrollen und Desinfektionen verstärkt worden.

Der Europarat hatte am Donnerstag von seinen Mitgliedsländern eine enge Zusammenarbeit im Kampf gegen die tödliche Vogelgrippe gefordert. Die meisten Staaten seien nicht darauf vorbereitet, eine mögliche Ausbreitung der Pandemie zu verhindern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fürchtet eine mögliche Mutation des Virus. Dadurch würde es auch leicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Vereinten Nationen hatten im August die Befürchtung geäußert, dass die Vogelgrippe durch Zugvögel nach Nahost, Europa, Asien und Nordafrika gelangen könnte.

Der bislang nur direkt von infiziertem Geflügel auf Menschen übertragbaren Vogelgrippe erlagen seit ihrem Ausbruch Ende 2003 in Südostasien mehr als 60 Menschen. (tso/dpa)

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