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Gepanschter Alkohol: Wieder ein Todesfall in der Türkei

Zwei Wochen nach dem tödlichen Trinkgelage von drei deutschen Schülern ist in der Türkei erneut ein Mann an Methanolvergiftung gestorben. Unterdessen werden die Mitschüler der Verstorbenen vernommen.

In Izmir ist ein Türke an selbst gebranntem Wodka gestorben, der Methanol enthielt. Er ist der siebte Mensch, der innerhalb eines Monats in der Türkei an giftigem Alkohol verstarb. Unter ihnen drei Schüler aus Lübeck. Sie hatten bei einer Klassenfahrt nach Kerner gepanschten Alkohol getrunken.

In ihrem Fall werden derzeit Mitschüler verhört. Im Anschluss will die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob ein Ermittlungsverfahren gegen den Lehrer eingeleitet wird, der die Gruppe begleitet hatte. Ein überlebender Schüler hatte in einem Interview schwere Vorwürfe gegen den Lehrer erhoben. Der 19-Jährige behauptete, der Lehrer habe sich kaum um die Schüler gekümmert. Ein 21 Jahre aller Schüler, der noch im Hotel an einer Methanolvergiftung gestorben war, habe mehr als 20 Stunden unbemerkt in seinem Hotelzimmer gelegen, bevor der Lehrer nach ihm gesehen hätte.

Die türkische Staatsanwaltschaft hat die Obduktionsergebnisse aus Deutschland angefordert. Während die Untersuchung im Fall des 21-Jährigen ergeben hat, dass er an einer Methanolvergiftung gestorben ist, stehen die Ergebnisse im Fall der beiden weiteren verstorbenen Schüler im Alter von 17 und 19 Jahren noch aus. In der Türkei gab es inzwischen drei Festnahmen, der Getränkehändler wird noch gesucht.

In einer Trauerfeier haben Angehörige und Freunde von dem 17-jährigen Schüler Abschied genommen. Zu dem Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Stockelsdorf bei Lübeck waren mehr als hundert Menschen erschienen, darunter auch viele Mitschüler und Lehrer.
(sp/dpa)

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