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Gesundheit: Buchtipp zum Semesterstart

Hochschulen sind Irrgärten, auf deren verfilzten Teppichen sich Erstsemester leicht verlaufen. Die meisten Studienanfänger brauchen Jahre, bis sie wissen, warum Privatdozenten trauriger gucken als Professoren.

Hochschulen sind Irrgärten, auf deren verfilzten Teppichen sich Erstsemester leicht verlaufen. Die meisten Studienanfänger brauchen Jahre, bis sie wissen, warum Privatdozenten trauriger gucken als Professoren. Mehr Spaß und Sinn macht das Studium, wenn man die Institution Hochschule versteht, ihre Struktur, ihre Geschichte und ihre Probleme kennt. Einen guten Einstieg bietet „Hochschule von A bis Z“ von George Turner und Joachim D. Weber. Das Taschenbuch enthält die gesamte deutsche Hochschullandschaft in einer Nussschale, erklärt alle Begriffe, die UniMenschen immer wieder im Mund führen, von A wie Abwicklung bis Z wie Zwischenprüfung.

Über 13000 Studiengänge gibt es an Deutschlands rund 300 Hochschulen. Das Buch bahnt Abiturienten und Studienfachwechslern einen Weg durch dieses Dickicht, indem es alle wichtigen Fächer und Fächergruppen auflistet: BWL mit dem Schwerpunkt Automobilwirtschaft gibt es nur an der FH Wolfenbüttel, Infrastrukturplanung kann man in Weimar studieren, erfährt der Leser – und vieles mehr. Die Anschriften der Hochschulen und die Telefonnummern der Studienberatung liefert der Band gleich mit.

George Turner, früher Präsident der Universität Hohenheim und parteiloser Wissenschaftssenator in Berlin, stellt dem Lexikon eine kleine Geschichte der deutschen Hochschulen nach 1945 voran. Zwei Generationen wurden noch im Geist der alten deutschen Universität geformt, bevor der Studentenprotest die Ordinarien hinwegfegte. Ein neues Gebilde entstand, die „Gruppenuniversität“, in der es um Mitbestimmung und Transparenz ging. Seit den 70er-Jahren sind die Unis Massenveranstaltungen, denen die Politik einen Schlingerkurs vorschreibt. Am Ende seines kurzen Abrisses sagt der Autor seine Meinung: Studiengebühren? – Wenn finanzschwache Familien nicht darunter leiden: Ja. Jeder Abiturient bekommt einen Studienplatz? – Wer eine gute Ausbildung garantieren will, kann nicht alle aufnehmen. akü

George Turner, Joachim D. Weber: Hochschule von A-Z. Orientierungen, Geschichte, Begriffe. 2. Auflage. Berlin 2004. 365 Seiten. 9,80 Euro.

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