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Gesundheit: Dämme gegen die Flut der Reize

Winzige Impulse dämpfen die bewusste Wahrnehmung

Das menschliche Gehirn reagiert ununterbrochen auf Reize von außen. Selbst „unterschwellige“ Reize, die zu schwach sind, um bewusst wahrgenommen zu werden, verarbeitet das Gehirn. Auch wenn sie nicht bis in unser Bewußtsein vordringen, scheinen sie jedoch eine bedeutende Funktion zu haben. Das legen Befunde nahe, die der Neurologe Felix Blankenburg von der Charité nun im Fachblatt „Science“ veröffentlichte.

Die Erkenntnisse wurden durch minimale elektrische Reizung sensibler Fingernerven gewonnen. Die Verarbeitung dieser unterschwelligen Reize im Gehirn konnte mit einem speziellen „Hirnscan“, der funktionellen MagnetResonanz-Tomographie, räumlich und zeitlich dargestellt werden. Dabei erwiesen sich die Orte in der Hirnrinde, in denen die unterschwelligen Reize verarbeitet werden, als die gleichen, die man auch als Orte der Verarbeitung bewusst wahrgenommener „überschwelliger“ Reize kannte.

Die Gruppe stellte eine interessante Funktion der unterschwelligen Reize fest: Treffen sie auf gleichzeitig vorhandene überschwellige Reize, schwächen sie diese ab. Die Wahrnehmungsschwelle erhöht sich. Unterschwellige Reize könnten so das Gehirn schützen: Die minimalen Reize wappnen es gegen wahllose Wahrnehmung von Hirnaktivierungen, ob sie nun im Gehirn oder durch Stimulation von außen entstehen.Tsp

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