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Gesundheit: Ein Mikrochip, der unter die Haut geht

Man nennt sie bereits die „Chipsons“: Eine dreiköpfige Familie in Florida hat sich einen Computerchip unter die Haut implantieren lassen. Der „Verichip“ (der steht für Verifikation) der US-Firma Applied Digital Solutions (ADS) enthält eine Identifikationsnummer, über die im Notfall medizinische Informationen abgerufen werden können.

Man nennt sie bereits die „Chipsons“: Eine dreiköpfige Familie in Florida hat sich einen Computerchip unter die Haut implantieren lassen. Der „Verichip“ (der steht für Verifikation) der US-Firma Applied Digital Solutions (ADS) enthält eine Identifikationsnummer, über die im Notfall medizinische Informationen abgerufen werden können. „Wir machen das aus Sicherheitsgründen“, sagte die 46-jährige Leslie Jacobs. „Wir haben schon so viel unternommen, um meinem Mann das Leben zu retten.“

Tatsächlich hat Leslies Ehemann Jeff, 48, ein Zahnarzt, zahlreiche Schicksalsschläge meistern müssen: Eine Krebserkrankung, einen Autounfall, ein degeneratives Wirbelsäulen-Syndrom, eine chronische Augenerkrankung und Bauchoperationen. Zusammen mit seiner Frau und seinem 14-jährigen Sohn Derek ließ er sich deshalb prophylaktisch den medizinischen Mikrochip einbauen. „Es war wirklich einfach, und ich fühle mich nun viel besser“, sagte der Mann nach der Operation, die man vor versammelter Presse und laufender Kamera vorgenommen hatte.

Der Mikrochip ist etwa so groß wie ein Reiskorn, 12 mal 2,1 Millimeter. Ihn in den Körper einzupflanzen, dauert nicht länger als eine Minute; man braucht dazu lediglich eine lokale Betäubung. Aktiviert ein Scanner mit Hilfe eines Funksignals den Chip, werden die Daten übertragen. Das Gerät soll um die 200 Dollar kosten.

Der digitale Ausweis am Körper könnte sich als nützlich erweisen, wenn der Patient beispielsweise bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wird. Auch für Alzheimer-Patienten könnte der Chip eine Hilfe sein.

Kritiker allerdings warnen vor der Möglichkeit eines „Big-Brother-Chips“. Tatsächlich könnte der Verichip zum Beispiel auch mit einem Ortungssystem aufgestockt werden. Eine solches System namens „Digital Angel“, allerdings in der Größe einer Uhr, existiert bereits. Wie die Firma ADS sagt, könnte man mit solchen Chips nicht nur entflohene Straftäter aufspüren, sondern auch Entführungsopfer lokalisieren. Firmenchef Richard Sullivan hatte sogar vorgeschlagen, Einwanderern den Chip einzupflanzen, um sie besser kontrollieren zu können.

Der Sohn der Jacobs, Derek, ist dagegen begeistert. Die Initiative zur Operation ging nicht zuletzt von dem Jungen aus, der ein Computerfan ist. „Es ist brandneu, und es wurde noch nie bei Menschen gemacht“, sagte er. „Es ist eine tolle Technologie, und wenn man der erste Mensch ist, dann ist das eine Pioniertat.“ bas

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