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Gesundheit: Ein Paukenschlag

Das ist ein Paukenschlag. Nun stimmen die Pisa-Ergebnisse also doch nicht – zumindest nicht alle, wie sich beim Nachrechnen herausgestellt hat.

Das ist ein Paukenschlag. Nun stimmen die Pisa-Ergebnisse also doch nicht – zumindest nicht alle, wie sich beim Nachrechnen herausgestellt hat. Das bayerische Triumphieren, auch bei der sozialen Gerechtigkeit in seinen Schulen vorn zu liegen, ist damit zu Ende. Der Wahlkampf von Unionskanzlerkandidat Stoiber mit dieser Aussage war denn auch zu erstaunlich.

Der Ländervergleich der schwachen Schüler ist auch dann nicht mehr glaubwürdig, wenn es ein statistisches Verfahren zur Datenbereinigung geben sollte. 14 Prozent der Altersgruppe – und wohl ihren leistungsschwächeren Teil – kaum zu berücksichtigen, ist nicht akzeptabel. Dass damit nicht der ganze Test kippt, liegt auch an dem gut abgesicherten internationalen Teil. Dieser ist überhaupt nicht auf ernste Bedenken gestoßen. Die Tücken liegen allein im Schulvergleich der deutschen Bundesländer. Der gesamte Gymnasialvergleich darin gilt unangefochten, ebenso die Gesamtstudie. Das erkennen auch der Kritiker und die Lehrerverbände an. Fragwürdig ist nur ein Teil der Untersuchung.

Trotzdem: Mehr Sorgfalt gerade in diesen wahlkampf-relevanten Fragen hätte man sich schon gewünscht – und mehr Transparenz. Auch scheint mit zweierlei Maß gemessen zu werden: Warum blieb Bayern mit derselben schlechten Rücklaufquote wie Berlin in der Wertung, Berlin aber nicht?

Dringend ist nun die Forderung, dass die Pisa-Daten endlich für Nachprüfungen freigegeben werden. Denn bisher sind sie selbst für außenstehende Wissenschaftler nicht zugänglich. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen oder zumindest abwarten, was die Wissenschaftlergemeinschaft herausfindet. Das Thema ist zu brisant, um allein aus dem Glauben gespeist zu werden. rt

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