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Gesundheit: Ein Universum aus Nullen und Einsen

2006 ist das Jahr der Informatik: Zahlreiche Veranstaltungen bringen dem Laien das Fach näher

Einstein geht, die Informatik kommt – das gilt jedenfalls für das Motto des Wissenschaftsjahres 2006. Der Themenwechsel ist Routine, denn schon zum sechsten Mal finden die vom Bundesforschungsministerium initiierten Veranstaltungsreihen mit jährlich wechselndem Schwerpunkt statt.

Nun geht es also um Informatik, eine – wie Computer, Satellitennavigation oder Handy demonstrieren – mittlerweile unverzichtbare Wissenschaft. „Informatik ist allgegenwärtig und prägt unseren Alltag“, sagte denn auch Annette Schavan zur Eröffnung des Informatikjahres.

Die Forschungsministerin verweist auf Internet, Digitalkamera, MP3-Player oder das Antiblockiersystem im Auto, auf Stau- und Wettervorhersage, auf Logistik und die Vernetzung von Universitäten, Banken oder Bibliotheken und auch auf den Nutzen im Haushalt.

All das wäre ohne Informatik nicht denkbar, ohne automatisiertes Verarbeiten von Informationen also. Denn nichts anderes drückt der Name aus, diese Kombination der Begriffe Information und Automatik, 1957 geprägt vom Informatik- Pionier Karl Steinbuch, der damals bei der Standard-Elektrik-Gruppe an einer Datenverarbeitungsanlage für das Versandhaus Quelle arbeitete.

Heute ist Informatik zum „Innovationstreiber“ geworden, wie es Schavan ausdrückt. Dieser Disziplin widmet die Wirtschaft ein Viertel der Ausgaben für Forschung und Entwicklung; ein Fünftel der angemeldeten Patente entfallen auf sie. Über 50 Prozent der Industrieproduktion und mehr als vier Fünftel der deutschen Exporte hängen von der Informations- und Kommunikationstechnik ab. „Die Industrie für Informations- und Kommunikationstechnologien hat mit einem Anteil von 4,3 Prozent der inländischen Wertschöpfung erstmals den Maschinen- sowie den Automobilbau überholt“, sagt Matthias Jarke, Präsident der Gesellschaft für Informatik.

Diese Erfolge gehen auf das Konto einer Wissenschaft, deren Welt auf Nullen und Einsen aufgebaut ist, auf die binäre Mathematik also, die die Grundlage für Software darstellt. Informatik lässt sich in vier Disziplinen unterteilen: theoretische, praktische, technische und angewandte Informatik. Die Grundlagen schafft die theoretische Informatik, die sich etwa mit Verschlüsselungstechniken beschäftigt. Die praktische Informatik entwirft Programmiersprachen, Betriebssysteme und arbeitet an Künstlicher Intelligenz. Technische Informatiker beschäftigen sich mit Hardware, mit Geräten und Schaltungen.

Zentraler Begriff der Informatik sind Algorithmen, präzise Vorschriften, die eine Maschine Schritt für Schritt abarbeiten kann. Ein Beispiel für einen alltäglichen Algorithmus ist ein Kochrezept. Aus Algorithmen entstehen Programme für Forschung und Praxis.

Mit unterhaltsamen Beiträgen will das Informatikjahr 2006 Interesse wecken. Daran werden sich auch Technik- und Wirtschaftsverbände beteiligen.

Infos im Internet unter:

www.informatikjahr.de

Paul Janositz

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