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Gesundheit: Eins, zwei, drei:Wie viele Monde hat die Erde?

Die Erde hat nicht nur einen Mond, sondern derer mindestens zwei. Wer den Kleineren von beiden noch nie am Nachthimmel gesehen hat, braucht sich allerdings nicht zu wundern: Cruithne ist nur fünf Kilometer groß – und ziemlich weit weg.

Die Erde hat nicht nur einen Mond, sondern derer mindestens zwei. Wer den Kleineren von beiden noch nie am Nachthimmel gesehen hat, braucht sich allerdings nicht zu wundern: Cruithne ist nur fünf Kilometer groß – und ziemlich weit weg.

Anders als Luna-Papa ist der Minimond nicht gemeinsam mit der Erde geboren. Wir kennen seine Geschichte nicht. Nur so weit lässt sie sich bislang rekonstruieren: Die Erde hat den verwaisten Himmelskörper irgendwann in den vergangenen 100 000 Jahren eingefangen.

Seither hat sich Cruithne nicht mehr aus unserem Anziehungsbereich fortbewegt. Und so wird es wohl auch noch ein paar tausend Jahre bleiben. Ob Cruithne dann flügge wird und ausbüchst, weiß derzeit keiner vorauszusagen.

Wer sich mit der Vorstellung eines zweiten Erdenmondes nicht so recht anfreunden kann, den wird die Entdeckung eines dritten Mondes vielleicht eher entzücken. Der Amateurastronom Bill Yeung aus Arizona sah den Mond am dritten September zum ersten Mal aufgehen. Und war begeistert.

Yeung, der keine der jährlich mehr als 300 sternenklaren Nächte im Bett vertrödelt, sondern bei herrlichem Wüstenklima stets das Auge ans Fernrohr hält, sah sich auf einer kosmischen Glückswelle surfen. Er hat bereits hunderte Asteroiden entdeckt. Im Mai dieses Jahres wurde sogar ein Komet nach ihm benannt, den er einige Monate zuvor gesichtet hatte. Und jetzt ein Erdenmond!

Yeungs Mond war nur zweimal so weit von der Erde entfernt wie Luna-Papa. Und wie Berechnungen des Jet Propulsion Laboratoriums der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa in Pasadena zeigten, kann die Erde den kleinen Mond erst kürzlich in ihren Bann gezogen haben.

Yeungs Mond bewegte sich allerdings verdächtig chaotisch. Eine neuere Analyse der Bahn hat ergeben, dass der Mond wohl doch ein künstliches Wesen ist. Zwei Wochen nach der Entdeckung spricht vieles dafür, dass es sich nicht um einen Himmelskörper, sondern um die Überreste einer Saturn-V-Rakete handelt. Vor 33 Jahren brachte diese Rakete die Apollo-12-Mission zu Luna-Papa.

Anscheinend dreht die dritte Antriebsstufe der Rakete heute immer noch ihre Runden um die Erde. So wie die Bahn derzeit ausschaut, stürzt die ausgebrannte Raketenstufe mit 20prozentiger Wahrscheinlichkeit im kommenden Jahr auf unseren guten, großen Mond. Vielleicht aber auch zehn Jahre später auf die Erde. Der Nachtschwärmer Yeung dürfte sich auch das Spektakel nicht entgehen lassen. Thomas de Padova

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