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Gesundheit: Entwürfe von HdK-Studenten

Ein ganz normales Wohnhaus kann man immer noch früh genug entwerfen! Bis es einmal soweit ist, ist den Architektur-Studenten an der Hochschule der Künste keine Bauaufgabe zu exotisch: Birgit Maetzke entwarf eine "Herberge für Musikgruppen" im Wald bei Rheinsberg, Julia von Mende, Studentin im vierten Semester, ersann ein Badehaus im Herzen des Tiergarten.

Ein ganz normales Wohnhaus kann man immer noch früh genug entwerfen! Bis es einmal soweit ist, ist den Architektur-Studenten an der Hochschule der Künste keine Bauaufgabe zu exotisch: Birgit Maetzke entwarf eine "Herberge für Musikgruppen" im Wald bei Rheinsberg, Julia von Mende, Studentin im vierten Semester, ersann ein Badehaus im Herzen des Tiergarten. Kristin Trommler und Heiko Scheld erdachten ein "Haus der europäischen Kultur" für Havanna. Ihr Wolkenkratzer, der mit seiner streng gegliederter Fassade die Innenstadt der kubanischen Metropole überragt, erinnert an den späten Mies van der Rohe. Hochhäuser satt auch im städtebaulichen Entwurf von Alex Opper: er plant einen neuen Stadtteil anstelle des alten Flughafens von Hong Kong: Auf dem ins Meer ragenden Betonsteg der einstigen Rollbahn plazierten er eine Doppelreihe von Wolkenkratzern, in ihrer Mitte bleibt Raum für einen freundlichen Park.

Die aktuelle, sechste "Jahresausstellung Architektur" an der Hochschule der Künste in Berlingestalteten Studenten aller Semester, indem sie den Studienverlauf zum roten Faden der Schau machten: Am Anfang des Rundgangs stehen Zeichnungen aus der Aufnahmeprüfung, es folgen Arbeitsbeispiele aus dem Grundstudium, Hauptstudiumsentwürfe und schliesslich ausgewählte Diplomarbeiten.

Gerne dehnen die Hdk-Studierenden das Verständnis von Architektur weit in den Bereich des konzeptkünstlerischen aus. Gemessen an dieser Tradition sind die diesjährigen Arbeiten eher bodenständig. Die dreidimensionalen Schöpfungen sind durchaus als Häuser gemeint, die baubar sein sollen. Einen Schwerpunkt bilden Gebäude für kulturelle Zwecke: Moritz Schneider erwarb sein Diplom mit einem "Haus der Esskultur" am Bahnhof Friedrichstraße. Kein Luxusrestaurant, wie der Architekt betont, sondern eine Institution, die mit Präsentationsräumen, "Duftkammern" und Schau-Küchen als Kulturinstitut für das Essen wirken soll. Höchst ambitioniert auch Tobias Willes und Birgit Maetzkes Abschlussarbeiten: Wille demonstriert - konsequenterweise anhand großformatiger Fotografien - seine Vision eines Berliner Museums für Fotografie. Die Lichtdramaturgie in seinem Inneren korrespondiert mit seinem musealen Zweck.

Maetzke leitete das Konzept ihrer Musikerherberge aus Mustern von Klang und Rhythmus ab, die sie ins Dreidimensionale übertrug. Inka Kersting und Susanne Jung dagegen reizte die Neuinterpretation eines vorhandenen, aber brachliegenden Gebäudes: Sie legten den ehemaligen "Palast der Republik" in Berlin-Mitte bis auf seine Stahltragwerke frei und konstruierten eine einen Kilometer lange, eiserne Fußgängerrampe durch das Gebäudeskelett. Ihr Entwurf ist eine unter zahlreichen Arbeiten, die den Berliner Schlossplatz zum baukünstlerischen Experimentierfeld machen und zeigen: Es geht auch ohne neues altes Schloss!Alle Arbeiten sind bis einschließlich Sonntag, den 14. November, im Foyer des HdK-Hauptgebäudes, Hardenbergstraße 33 zu sehen. Der Katalog kostet 25 Mark.

frj

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