zum Hauptinhalt

Gesundheit: Erbgut der Ratte entziffert

Zu 90 Prozent gleicht es dem des Menschen

Nach dem Erbgut von Mensch und Maus ist nun auch das Genom der Ratte entziffert. Zu fast allen menschlichen Genen, die mit Krankheiten in Verbindung gebracht werden, gibt es nach Angaben der beteiligten Forscher eine Entsprechung im Rattengenom. Das internationale Wissenschaftlerteam unter Federführung des Baylor College of Medicine in Houston (USStaat Texas) stellt die Arbeitsversion des Rattengenoms im Fachjournal „Nature“ (Band 428, Seite 493) vor.

„Mit den Erkenntnissen können wir noch präziser als vorher nach Ursachen und Behandlungen von Erkrankungen wie Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen fahnden“, sagte Norbert Hübner vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch. Wie das MDC und das Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik beteiligten sich mehr als 20 Forschergruppen in sechs Ländern an der Entzifferung des Rattenerbguts. Die Laborratte (Rattus norvegicus) wird seit fast 200 Jahren als Versuchstier eingesetzt und gilt als unentbehrlich für die Entwicklung von Medikamenten. Ihre Erbsubstanz besteht aus 2,75 Milliarden Bausteinen, das der Maus aus etwa 2,6 Milliarden und das des Menschen aus knapp drei Milliarden. Alle drei besitzen eine ähnliche Zahl an Genen, die auf 25000 bis 35000 geschätzt wird. Etwa 90 Prozent der Rattengene kommen auch bei Mensch und Maus vor. Der Rest bildet beispielsweise Baupläne für Geruchsrezeptoren.

Ratte, Maus und Mensch stammen von einem gemeinsamen Vorfahren ab, der vor etwa 80 Millionen Jahren lebte. Die Forscher können nun Rückschlüsse darauf ziehen, welchen Verlauf die Evolution genommen hat. Alle Informationen zum Rattenerbgut sind frei zugänglich in Datenbanken. dpa

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false