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Gesundheit: Examen: Manchmal hilft der Bednarz-Blick. Lutz Dietzes Ratgeber

Wer sich schnell zehn goldene Überlebenstipps anlesen will, weil er sich bereits gefährlich nah auf seine Mündliche zubewegt hat, verliert bei dieser Lektüre endgültig die Nerven. Der geschwätzige Autor, Lutz Dietze, Professor für Öffentliches Recht in Bremen und zugleich habilitierter Erziehungswissenschaftler, lässt die stressgeplagten Kandidaten in einem Wust kurioser Charakterstudien vermeindlich typischer Prüfertypen und in verwickelten Beschreibungen von Partnerübungen ertrinken.

Wer sich schnell zehn goldene Überlebenstipps anlesen will, weil er sich bereits gefährlich nah auf seine Mündliche zubewegt hat, verliert bei dieser Lektüre endgültig die Nerven. Der geschwätzige Autor, Lutz Dietze, Professor für Öffentliches Recht in Bremen und zugleich habilitierter Erziehungswissenschaftler, lässt die stressgeplagten Kandidaten in einem Wust kurioser Charakterstudien vermeindlich typischer Prüfertypen und in verwickelten Beschreibungen von Partnerübungen ertrinken.

So lernen die Prüflinge, dass der Prüfertyp des "Dr. Rafi" Unsicherheit besonders übel nimmt, dafür aber positiv auf den "Bednarz-Blick" ("fest und ruhig") anspringt. Der Erfolg in der mündlichen Prüfung könnte laut Dietze aber auch davon abhängen, ob der Kandidat regelmäßig im Vorfeld seine Bettwäsche gewechselt hat oder bestimmte kosmetische Ratschläge befolgt. Wer sich durchwühlt, stößt dabei ab und an doch auf nützliche Hinweise:

Dietzes Ratschläge:

Im Vorfeld der Prüfung durch intelligente Fragen in Vorlesungen/Seminaren auffallen.

Bei Gruppenprüfungen ist der strategisch beste Platz der in der Mitte: Dort lässt sich unter Umständen am häufigsten Augenkontakt mit den Prüfern herstellen. Da die meisten Prüfer entweder von rechts nach links oder von links nach rechts fragen, hat man nach den Fehlversuchen der anderen Kandidaten selbst mehr Zeit zum Überlegen. Die richtige Antwort könnte von den Prüfern nach Fehlschüssen der anderen Kandidaten höher bewertet werden.

Pro Themenschwerpunkt eine etwa dreiminütige Präsentation vorbereiten. Längere Referate wird der Prüfer unterbrechen.

Strukturiert antworten: "Sagen Sie, worüber Sie sprechen werden, reden Sie, sagen Sie, worüber Sie geredet haben." Ein starker Schluss kann Schwächen im Mittelteil und am Anfang in der Wahrnehmung der Zuhörer überlagern. Als Schluss taugt eine Zusammenfassung und die geschickte Überleitung zu weiteren Aspekten, die man selbst gerne noch behandeln würde: "Eine ganz andere Frage ist, ob ...".

Offene Fragen, die den Prüfern besonders leicht erscheinen ("Was ist Zeit?", "Was ist ein Computer?") sind für die Kandidaten besonders schwer, weil ihnen zu viel dazu einfällt. Es hilft, die Antwort gemäß den Gepflogenheiten der Lexika des eigenen Faches zu ordnen (Hauptproblem, Relevanz des Themas, Erkenntnisinteresse, Verallgemeinerungsfähigkeit, Querverweise auf Zusammenhänge mit anderen Begriffen).

Auf Fragen kann der Kandidat/die Kandidatin dialektisch (Meinung A, Meinung B, Synthese) oder linear antworten (Beschreibung eines Phänomens, Suche nach Beweisen), Entdeckung theoriewidriger Abweichungen Ergebnisse (Bestätigung/Widerlegung von Lehrmeinungen)

Nicht bieder auswendig Gelerntes darbieten, sondern eigene Interpretationen (etwa eines Textes), aber als gedankliches Experiment, nicht als die einzig richtige Lösung.

Notanker: "Ich weiß jetzt nicht, worauf Sie hinauswollen ...Ich darf noch mal zurückkommen auf den vorhin angesprochenen Aspekt, wo ..."

Zeit schinden: "Wenn ich Ihre Frage richtig verstanden habe, gehen Sie davon aus, dass..."

Fehler zugeben: "Sie haben Recht, ich habe mich etwas verheddert. Können Sie mir mit einem Stichwort auf die Sprünge helfen?"

Gefühlsausbrüche vermeiden.

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