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Gesundheit: Genom-Projekt: Nur mit Schlüssel zum Erbgut

Eigentlich hatte Craig Venter, der Welt größter Gen-Tycoon, in die Veröffentlichung der Erbgutinformationen aus seiner Datenbank eingewilligt, wenn auch zähneknirschend und unter höchstem politischem Druck. So konnte er gemeinsam mit US-Präsident Bill Clinton und dem Konkurrenten Francis Collins vom öffentlichen internationalen Humangenom-Projekt am 25.

Eigentlich hatte Craig Venter, der Welt größter Gen-Tycoon, in die Veröffentlichung der Erbgutinformationen aus seiner Datenbank eingewilligt, wenn auch zähneknirschend und unter höchstem politischem Druck. So konnte er gemeinsam mit US-Präsident Bill Clinton und dem Konkurrenten Francis Collins vom öffentlichen internationalen Humangenom-Projekt am 25. Juni 2000 im Weißen Haus scheinbar unbekümmert in die Kameras lächeln.

Jetzt hat Venter einen Rückzieher gemacht: Zwar sollen die Informationen über das menschliche Erbgut, die seine Firma Celera gesammelt hat, frei verfügbar sein. Aber nur unter Auflagen und mit Nutzungsvorbehalten. Am 12. Februar wollen Venter und seine Konkurrenten gemeinsam in Washington die Veröffentlichung der Daten des menschlichen Erbguts bekanntgeben. Venter und sein Team werden im amerikanischen Fachblatt "Science" berichten, das internationale Genomforscher-Konsortium im britischen Konkurrenzjournal "Nature".

Drei Milliarden biochemische "Buchstaben" umfasst die menschliche Erbinformation. Während der Genom-Text des öffentlich geförderten Projekts frei verfügbar ist, müssen Interessenten am Genom-Projekt der Firma Celera sich die nötigen Informationen häppchenweise von der Internetseite des Unternehmens herunterladen. Wer mehr will, muss zahlen - so wie die Max-Planck-Gesellschaft, die kürzlich mit Venter ins Geschäft kam und nun seine Daten nutzen darf. Kritiker sehen in dem Abkommen von Celera mit "Science" eine Niederlage für die Forschung. Denn wer in "Science" veröffentlicht, legt normalerweise auch seine Informationen offen. Das ist der Preis für den Ruhm, in diesem Blatt gedruckt zu sein. Ein Preis, den Craig Venter nicht zahlen muss.

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