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Grippe

© dpa

Hausmittel gegen Erkältung: Kribbeln. Jucken. Kratzen.

Hier finden Sie Hausmittel gegen Erkältung, Schnupfen und Husten und erfahren, wie sich ein Schnupfen von der „echten“ Influenza unterscheiden lässt.

„Kriege ich etwa eine Grippe?“ sorgt sich so mancher Patient. Meist wird es nicht mehr als ein „grippaler Infekt“, auch „Erkältung“ oder „banaler Luftwegsinfekt“ genannt. Aber immer wieder wird das lästige Bagatell-Leiden einer Erkältung mit der echten Grippe oder Influenza verwechselt, einer ernsten Krankheit. Dabei gibt es schon einfache Hausmittel gegen Erkältung, Husten und Schnupfen. Es ist aber auch verwirrend: Selbst Fachleute sprechen manchmal von „Virusgrippe“, wenn sie die Influenza meinen. Richtig, sie wird von Viren verursacht (den Influenza-Viren) – aber der gewöhnliche Luftwegsinfekt mit Husten und Schnupfen ebenfalls.

Grippe - Die Symptome

Wie unterscheidet man nun die echte Grippe oder Influenza, die ärztlichen Rat erfordert, von einem meist harmlosen grippalen Infekt oder einer Erkältung? Die Grippe beginnt in der Regel mit Fieber, Husten und starkem Krankheitsgefühl „wie aus heiterem Himmel“.

Man ist geschwächt, will nichts als ins Bett, zieht sich lichtscheu die Decke über den Kopf, kann tagelang weder lesen noch Musik hören und hat starke Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen – Folge der Virämie, der Überschwemmung des Blutes mit Grippeviren. Bei Kindern kommen oft Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen hinzu. Die Anzeichen für einen Luftwegsinfekt sind bei der echten Grippe anfangs noch gering. Der banale grippale Infekt hingegen beginnt meist eher langsam. Man muss niesen, die Nase brennt und kribbelt und beginnt zu laufen. Der Hals kratzt, nicht selten muss man husten, die Körpertemperatur kann leicht erhöht sein (etwa auf 38,5 Grad). Kopf- und Gliederschmerzen halten sich ebenso in Grenzen wie das allgemeine Krankheitsgefühl. Meist ist in etwa einer Woche alles vorbei – mit und ohne Arzt.

Medikamente oder Hausmittel gegen Erkältung und Symptome? Was hilft wirklich?

„Die behaarte Schnauze einer Maus küssen“, empfahl einst Plinius der Jüngere gegen Schnupfen. Viel besser wirken die zahllosen Mittel gegen Schnupfen, Husten und Erkältung auch nicht. Dennoch gehört der banale Luftwegsinfekt zu den häufigsten Anlässen eines Arztbesuchs.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft hat eine Therapie-Empfehlung „Akute Atemwegsinfektionen“ veröffentlicht, der die letzten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Grunde liegen. Ihr entnimmt man vor allem, dass die meisten gängigen Medikamente gar nicht wirken, zumindest nicht besser als Hausmittel. Deshalb dürfen die Ärzte sie auch schon lange nicht mehr auf Kosten der Kassen verschreiben.

Das gilt zum Beispiel für Mittel, die den Hustenreiz stillen oder den Schleim lösen sollen. Nicht verordnungsfähig sind auch örtlich anzuwendende Mittel, ferner Vitamin C und Zink (außer bei Mangelzuständen) sowie Mittel, die das Immunsystem stärken sollen, zum Beispiel Echinacea. Dafür gebe es keinen sicheren Wirksamkeitsnachweis, so Experten.

Auch andere kaum nützliche, aber scheinbar harmlose Mittel wie Antiseptika, besonders auch Mischpräparate, könnten teilweise schwere Nebenwirkungen haben, warnt die Ärztekommission. Und die Antibiotika brächten bei Virusinfektionen keinen Nutzen, wohl aber Schaden. Sie sind nur dann manchmal nötig, wenn sich auf den virusgeschädigten Schleimhäuten auch noch Bakterien ansiedeln.

Hausmittel gegen Erkältung: Was lässt sich gegen Husten und Schnupfen Sinnvolles tun?

Das gängigste Hausmittel gegen Erkältung und Symptome ist das Trinken von Wasser und Tee, besonders bei Fieber. Weitere sinnvolle Maßnahmen sind das Inhalieren von Wasserdampf sowie Hals-, Brust- und Wadenwickel für den Temperaturausgleich des Körpers. Für die feuchten Wadenwickel tränken Sie Baumwolltücher in lauwarmes Wasser und wringen diese aus - allerdings nicht zu stark. Anschließend wickeln Sie die Tücher um die Unterschenkel und lassen diese etwa zwanzig bis dreißig Minuten wirken. Von den Medikamenten zur Selbstanwendung überstanden ihre kritische Sichtung nur abschwellende Nasensprays oder -tropfen ohne Konservierungsmittel, die aber nicht länger als ein paar Tage ohne Schaden benutzt werden dürfen, außerdem Schmerzmittel wie Paracetamol oder ASS (Aspirin). Patientenratgeber wie zum Beispiel das „Handbuch der Selbstmedikation“ der Stiftung Warentest empfehlen auch Salzlösungen zum Gurgeln, für Kopfdampfbäder oder zur Spülung oder Befeuchtung der Nasenschleimhaut – und viel frische Luft. Häufig gehen mit einer Erkältung auch Gliederschmerzen einher. Dagegen gibt es ein einfaches und angenehmes Hausmittel: ein Erkältungsbad kann Gliederschmerzen lindern. Fügen Sie ätherische Öle aus Thymian hinzu, die wirken krampflösend und lösen zusätzlich Schleim in Nase und Bronchien.

Wann aber muss man doch einen Arzt zu Rate ziehen?

Wenn die Hausmittel gegen Erkältung und Symptome nichts nützen und man chronisch krank ist, wenn Erkältung und Schnupfen nach einer knappen Woche immer noch nicht besser wird und starker Stirnkopfschmerz auftritt: Es könnte eine Nasennebenhöhlenentzündung sein. Wenn der Husten zunimmt und sich eitriger grüngelber Auswurf bildet: Wahrscheinlich eine bakterielle Bronchitis. Bei feuerroten Rachenmandeln mit gelben Fleckchen: bakterielle Mandelentzündung? Bei starken Ohrenschmerzen: Es könnte eine Mittelohrentzündung sein. Und wenn sich der Zustand verschlechtert, das Fieber steigt und das Atmen schwer fällt: Womöglich doch eine Grippe oder gar eine Lungenentzündung? Das muss geklärt werden.

Man darf also die Entlastung der Ärzte auch nicht übertreiben!

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