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Gesundheit: Hochschul-Wahl: TU-Präsident Ewers kämpft um sein Amt

Einen Tag nach seiner Schlappe im ersten Wahlgang hat der Präsident der Technischen Universität Berlin (TU), Hans-Jürgen Ewers, allen Spekulationen eine Absage erteilt, er wolle seine Kandidatur für eine nächste Amtszeit zurückziehen. "Das schlechte Wahlergebnis hat mich zwar überrascht, aber entscheidend für mich ist der zweite Wahlgang in der kommenden Woche", sagte er.

Einen Tag nach seiner Schlappe im ersten Wahlgang hat der Präsident der Technischen Universität Berlin (TU), Hans-Jürgen Ewers, allen Spekulationen eine Absage erteilt, er wolle seine Kandidatur für eine nächste Amtszeit zurückziehen. "Das schlechte Wahlergebnis hat mich zwar überrascht, aber entscheidend für mich ist der zweite Wahlgang in der kommenden Woche", sagte er.

Verhandlungen mit der Reformfraktion, die offen zur Opposition gegen Ewers aufgerufen hatte, lehnte er ab. "Offenbar wurde die Gelegenheit benutzt, mir einen Denkzettel zu verpassen. Sollte ich jedoch auch in den nächsten Wahlgängen nicht die erforderlichen Mehrheit finden, stünde die TU in einer entscheidenden Phase ohne Führung da. Die Reformfraktion hat es nicht vermocht, einen eigenen Kandidaten aufzustellen."

Die binnenpolitischen Auseinandersetzungen in der TU reichen lange zurück. Seit Jahrzehnten nun schon streiten der so genannte Reformflügel, Liberale und die Konservativen über den Kurs der TU. Als 1996 und 1997 die ganze Haushaltsmisere des Landes Berlin zutage trat, wurden an den Hochschulen tiefe Einschnitte notwendig, von denen auch die TU nicht verschont blieb. Die Zahl der Lehrstühle wurde fast halbiert, dringende Reformen ließen sich nicht mehr aufschieben.

In die erste Amtszeit von Hans-Jürgen Ewers, der sich 1997 mit den Stimmen der liberalen und konservativen Gruppen nur knapp gegen den Kandidaten der Reformfraktion durchsetzte, fiel die Fusion von ehemals 15 Fachbereichen auf heute nur noch acht Fakultäten. Unter Ewers kam die Studienreform in Gang und die Fakultäten erhielten mehr Entscheidungsfreiheit.

Jetzt konzentrieren sich die Konflikte auf die bevorstehenden Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes, nach der die Gremien der akademischen Selbstverwaltung neu geordnet werden sollen. So verlangt die TU-Reformfraktion beispielsweise die viertelparitätische Besetzung des Konzils. Im vorliegenden Gesetzentwurf für das neue Hochschulgesetz ist vom Konzil jedoch keine Rede mehr.

"Da muss sich die Reformfraktion an den Gesetzgeber wenden", lehnte Ewers jede verbindliche Aussage über die künftige Gremienstruktur ab. "Wir werden ab Sommer über die neuen Gremien an der TU streiten müssen, vielleicht sogar über eine eigene Grundordnung. Diese Debatte kann und will ich nicht vorwegnehmen."

Heiko Schwarzburger

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