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Gesundheit: Krebsforschung: Roland Mertelsmann im Zwielicht

Der größte Fälschungsskandal der deutschen Forschung weitet sich offenbar aus. Es gebe Hinweise, die den Freiburger Krebsforscher und Klinikdirektor Roland Mertelsmann weiter belasten, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf ein internes Gutachten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Der größte Fälschungsskandal der deutschen Forschung weitet sich offenbar aus. Es gebe Hinweise, die den Freiburger Krebsforscher und Klinikdirektor Roland Mertelsmann weiter belasten, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf ein internes Gutachten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). In der Kritik steht eine weitere Krebstherapie-Studie: Bei einer Hochdosis-Chemotherapie sollen Ergebnisse weggelassen worden sein, so dass ein günstigerer Therapieerfolg suggeriert werde.

Mertelsmann war Chef des Krebsforschers Friedhelm Herrmann, der zahlreiche Arbeiten gefälscht haben soll. In dem Gutachten vom Sommer hatte die "Task Force"-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mildred-Scheel-Stiftung in 94 Artikeln von Herrmann konkrete Hinweise auf Datenmanipulationen ergeben. Bei gut der Hälfte davon war Mertelsmann Co-Autor. Betroffen soll eine weitere Studie von Mertelsmann und anderen Autoren sein, an der Herrmann nicht mitgewirkt hatte. Sie war 1995 im "New England Journal of Medizin" veröffentlicht worden. Bereits im Sommer war eine Krebsstudie von Mertelsmann im Fachjournal "Blood" von 1994 in die Kritik geraten.

Die DFG will sich dazu erst äußern, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind. Nach Angaben der Organsiation könnte eine Anhörung der Forscher Ende des Jahres oder Anfang Januar stattfinden. Danach werde der Hauptausschuss über das weitere Vorgehen entscheiden.

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