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Gesundheit: Lange Nacht der Wissenschaften: Der Dialog hat begonnen

60 000 Besuche in 80 Einrichtungen: die Bilanz der ersten Langen Nacht der Wissenschaften kann sich sehen lassen. Hinzu kann man noch all jene zählen, die bei den anderen Veranstaltungen des Berliner Wissenschaftssommers waren.

60 000 Besuche in 80 Einrichtungen: die Bilanz der ersten Langen Nacht der Wissenschaften kann sich sehen lassen. Hinzu kann man noch all jene zählen, die bei den anderen Veranstaltungen des Berliner Wissenschaftssommers waren. Heute geht dieser Sommer, der nicht nur meteorologisch eher ein Herbst war, zu Ende. Auf dieser und der nächsten Seite berichten wir von den Veranstaltungen. Wegen der Fülle der Präsentationen mussten wir uns auf eine notgedrungen kleine Auswahl beschränken.

Die Neugier der Berliner hat die Frage, ob so ein Festival der Wissenschaft wirklich sinnvoll ist, eindeutig geklärt. Warum nicht schon eher? Und selbstverständlich muss es auch im nächsten Jahr wieder eine Lange Nacht oder etwas Ähnliches geben.

Natürlich fiel ein Schatten vom Terror in Amerika auf den Wissenschaftssommer. Beschworen wurde die Internationalität und die Kollegialität der Forschung, die Tradition von Aufklärung und Toleranz in der Wissenschaft. Bedrückend trotzdem, dass ein Teil der Massenmörder von New York und Washington zuvor an einer Hamburger Hochschule studiert hatten. Das wird vermutlich rein taktische Gründe gehabt haben, denn das Studentendasein in Deutschland garantierte für Anonymität in der Fremde, im Wartestand der "Ruhezone" Bundesrepublik. Aber es bleibt eine trostlose Erkenntnis, dass ihr Leben als Studenten die Terroristen nicht von ihrer Tat abbrachte. Dass es keinen wie auch immer gearteten humanistischen Impuls gab, der von der Hochschule auf sie abgestrahlt hätte. Auch wenn diese Hoffnung naiv erscheinen mag und im Zeitalter des Spezialistentums antiquiert klingt.

Wegen der Ereignisse in den USA wurde das Programm des Wissenschaftssommers geändert. Diese Nachdenklichkeit hat dem Programm nicht geschadet. Gleichzeitig rückte vieles von der zuvor geäußerten Kritik am Veranstaltungsprogramm in den Hintergrund. Dieses sei nur eine Akzeptanzbeschaffungsmaßnahme für Wissenschaft und Gentechnik, und es solle gewissermaßen von oben herab die herrschende Sicht der Wissenschaft dem unkundigen Volk verkündet werden. Es dominierten aber Neugier und Gesprächsbereitschaft statt propagandistischer Beeinflussung. Viele Wissenschaftler nahmen ihre Aufgabe sehr ernst und hatten sich gut vorbereitet. Der Dialog mit der Öffentlichkeit hat begonnen.

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