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Gesundheit: Managerschule macht Ernst

Private Uni überreicht Senator Flierl ihr Konzept

Die private Managerschule „European School of Management and Technology“ (ESMT) hat jetzt einen Antrag zu ihrer staatlichen Anerkennung an den Wissenschaftssenat von Berlin eingereicht. Nach Angaben der Wissenschaftsverwaltung schreibe die Hochschule, sie lege ein bislang in Deutschland einmaliges Konzept vor. Es solle einen „wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung des europäischen Gedankens und zur wirtschaftlichen Integration in Europa, vor allem der osteuropäischen Staaten leisten“.

An der Hochschule soll Managernachwuchs ausgebildet werden. Zu den Gründern gehören Unternehmen wie DaimlerChrysler, Allianz und Siemens. Der Präsident der Hochschule, Derek F. Abell, sieht den Schwerpunkt auf den lukrativeren Weiterbildungsseminaren. Von den einjährigen Masterstudiengängen (MBA) könne sich die Uni längst nicht so viele leisten wie geplant. Die berufsbegleitenden MBAs sollen in der Münchener Filiale im Herbst 2004 starten, die Vollzeitstudien frühestens 2005, teilte Elena Mendoza, die Sprecherin der Hochschule, dem Tagesspiegel auf Anfrage mit.

Die Managerschule, die eine Eliteeinrichtung werden will, hat in den letzten Monaten Aufsehen erregt, weil ihr der Berliner Senat das ehemalige DDR-Staatsratsgebäude zu besonders günstigen Bedingungen zur Verfügung stellte. Trotzdem versuchte die Hochschule das Geld für die Renovierung des Gebäudes in Höhe von 25 Millionen Euro dem Land zu übertragen. Noch immer ist die Finanzierung unklar. Das Stiftungskapital sollte ursprünglich 100 Millionen Euro betragen, doch bislang sind nur 78 Millionen Euro zugesagt, wie die Sprecherin Mendoza bestätigte. Zuletzt bezweifelte die Wissenschaftsverwaltung, dass der Lehrbetrieb in Berlin tatsächlich im Herbst 2004 aufgenommen werden kann. Eine Verzögerung bis 2007 sei nicht auszuschließen. Mendoza will sich noch nicht auf einen konkreten Termin festlegen: „Der Lehrbetrieb wird nach der Renovierung des Gebäudes aufgenommen.“

In München hat die Hochschule in dieser Woche mit der Lehre begonnen. Zwei Gastprofessoren, einer aus Stanford, einer aus Frankfurt am Main, werden etwa 70 Studenten unterrichten.

Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) sagte, nach seiner ersten Einschätzung werde das Studienkonzept eine „interessante Bereicherung der Bildungslandschaft in Berlin sein“. Vor allem hätten ihn die Überlegungen für die interdisziplinär angelegte Forschung überzeugt. Man werde die Unterlagen rasch prüfen. Darüber hinaus werde die ESMT einen Antrag auf Akkreditierung beim Wissenschaftsrat stellen. akü

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