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Gesundheit: Patente Berliner Wissenschaft

In Berlin funktioniert die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Patente oder marktreife Produkte vergleichsweise gut. Das ist das Ergebnis einer Studie der Kienbaum-Unternehmensberatung, die die Arbeit von bundesweit 21 Patent- und Verwertungsagenturen (PVA) unter die Lupe genommen hat.

In Berlin funktioniert die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Patente oder marktreife Produkte vergleichsweise gut. Das ist das Ergebnis einer Studie der Kienbaum-Unternehmensberatung, die die Arbeit von bundesweit 21 Patent- und Verwertungsagenturen (PVA) unter die Lupe genommen hat. Dabei landete die Berliner Verwertungsagentur „ipal“ (Abkürzung für „Innovationen, Patente, Lizenzen“) in den meisten Kategorien auf den vorderen Plätzen. In der Gesamtwertung, die Aspekte wie Akquisition, Patentierung oder Verwertung berücksichtigt, liegt Berlin auf dem zweiten Platz, überflügelt lediglich von der PVA „Bayernpatent“

Mögliche Varianten der Vermarktung sind Lizenzen, Patente oder Existenzgründungen. Um Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bei dem finanziell und patentrechtlich schwierigen Weg zu unterstützen, nahm „ipal“ 2002 die Arbeit auf. „In den ersten drei Jahren haben wir 423 Erfindungen betreut“, bilanziert Geschäftsführer Christian Kilger. Davon kommen 232 Erfindungen aus dem Bereich der Lebenswissenschaften und 191 aus Physik und den Ingenieurwissenschaften.

114 Patente sind bisher erfolgreich auf den Weg gebracht worden. „Erste Produkte, beispielsweise ein Insektizid, sind bereits auf dem Markt“, sagt Kilger. Als Kriterium für den Erfolg gilt das Verhältnis zwischen der Zahl von Erfindungsmeldungen zur Zahl „patentrelevanter Wissenschaftler“.

Insgesamt beläuft sich deren Zahl in Berlin auf rund 7000 Wissenschaftler, wobei Disziplinen wie Geisteswissenschaften oder Betriebswirtschaft nicht berücksichtigt werden. Trotz der guten Beurteilung möchte die Agentur noch zulegen. Dazu soll vor allem mehr informiert werden. „Denn nur etwa jeder vierte in Frage kommende Wissenschaftler kennt unser Angebot“, sagt Kilger.

Gesellschafter von „ipal“ waren von Beginn an die drei Berliner Universitäten sowie die beiden Technischen Fachhochschulen und die Charité. 2003 kamen dann das Deutsche Herzzentrum und das Robert-Koch-Institut hinzu sowie 2004 das Paul-Ehrlich-Institut. Seit diesem Jahr ist auch das Konrad-Zuse-Institut dabei. Ein wichtiger Partner ist schließlich die Investitionsbank Berlin, die die finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellt. Zusätzlich werden erfolgreich Mittel des Bundesforschungsministeriums eingeworben, die sich bis zum Jahr 2006 auf mehr als sechs Millionen Euro belaufen werden, sagt „ipal“-Prokurist Lars Zanzig.

Paul Janositz

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