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Gesundheit: Rauchern schrumpft das Hirn

Je mehr Zigaretten, umso größer der Schwund

Noch ein Grund mehr, das Rauchen aufzugeben: Es fördert nicht nur Herz- und Gefäßkrankheiten sowie verschiedene Krebsarten. Auch das Hirngewebe wird geschädigt. Das war aus Tierversuchen zwar bereits bekannt. Ebenso, dass bestimmte Hirnfunktionen bei Rauchern geschwächt sind. Eine Studie der zur Charité gehörenden Klinik für Psychiatrie im St.-Hedwig-Krankenhaus hat diese Schäden jetzt aber auch sichtbar gemacht.

Das Team um Jürgen Gallinat (Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Bildgebung) hat, zusammen mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, die Gehirne von Rauchern und von Nichtrauchern dreidimensional vermessen und zwar per Kernspintomografie sowie in weiteren computergestützten Schritten.

Die Studie, die im Fachjournal „European Journal of Neuroscience“ (Band 24, Seite 1744) publiziert wurde, ergab: Je mehr Zigaretten im Laufe des Lebens geraucht wurden, desto geringer war das Volumen des Gehirns. Das betraf vor allem die graue Substanz, in der sich die meisten Nervenzellen befinden. Geschrumpft waren besonders jene Hirnregionen, die für Aufmerksamkeit und Gedächtnis wichtig sind.

Nun wollen die Forscher herausfinden, ob die Gehirne der Raucher sich wieder erholen, wenn sie von der Zigarette lassen. Dies teilten italienische Wissenschaftler jetzt im Fachblatt „European Heart Journal“ mit.

In Italien ist seit Anfang 2005 das Rauchen am Arbeitsplatz, in öffentlichen Gebäuden und in der Gastronomie verboten. Seitdem geht die Zahl der Herzinfarkte zurück. Im Piemont zum Beispiel zeigte sich schon in den ersten fünf Monaten nach Einführung des Rauchverbots Positives. So wurden elf Prozent weniger Patienten, die noch nicht 60 Jahre alt waren, mit akutem Herzinfarkt in die Klinik eingeliefert.

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