zum Hauptinhalt

Gesundheit: Roboter läuft auf zwei Beinen - Vorstudie für Diener im Haushalt

Die Eisenknechte kommen: BARt (Bipedal Autonomous Robot) heißt der erste autonom agierende, zweibeinige Roboter in Deutschland. Ob als Haushaltshilfe, Feuerwehrmann oder Sanitäter, der Schreitroboter soll in Zukunft gefährliche oder mühsame Arbeiten erledigen.

Die Eisenknechte kommen: BARt (Bipedal Autonomous Robot) heißt der erste autonom agierende, zweibeinige Roboter in Deutschland. Ob als Haushaltshilfe, Feuerwehrmann oder Sanitäter, der Schreitroboter soll in Zukunft gefährliche oder mühsame Arbeiten erledigen. "Wir basteln seit zwei Jahren an solchen Robotern, die in der Nähe des Menschen agieren können", berichtet Amos Albert vom Institut für Regelungstechnik der Universität Hannover. Er gehört zu der Forschergruppe, die den Roboter entwickelt hat. "BARt kann stabil gehen und Treppen steigen und trägt seine Energieversorgung mit sich herum." Der Roboter ist am Gemeinschaftsstand der niedersächsischen Hochschulen in Halle 18, Stand M16 zu sehen.

Nur ein Meter groß ist der Diener, wiegt rund 25 Kilo, seine Beine sind 40 Zentimeter lang. Zwei Nickel-Cadmium-Batterien ermöglichen, dass er eine halbe Stunde laufen kann, gut 350 Meter. Noch setzt er seine Schritte nur zögerlich, um nicht zu kippen. "Der Roboter hat noch keinen Sinn für sein Gleichgewicht, auch kann er nicht einschätzen, auf welchem Untergrund er sich bewegt", schränkt Amos Albert ein. "Aber es ist ein Anfang. Das Ziel ist der Serviceroboter, der in unmittelbarer Nähe des Menschen arbeiten kann. Dazu gehört auch, dass er nach einem Sturz von allein aufsteht und Hindernisse erkennt." Amos Albert schätzt, dass voll funktionsfähige Roboter in etwa acht bis zehn Jahren in unseren Haushalten zu erwarten sind. Dann werden wohl Waschmaschine, Geschirrspüler und Babywiege auf einen Schlag überflüssig.

BARts entscheidender Vorteil ist, dass er ohne lästige Versorgungskabel auskommt. "Bei Robotern aus Amerika und Japan sind die erforderlichen Rechenoperationen zur Steuerung auf leistungsstarke, externe Computer ausgelagert", erzählt Wilfried Gerth, einer der Väter des Roboters. "Unser Modell hat auch sein Gehirn bei sich." Extrem leistungsfähige Mikroprozessoren in der Steuereinheit machen externe Rechnerstationen überflüssig, sie regeln ein autonomes Betriebssystem in Echtzeit. Stereokameras für die Augen befinden sich in Vorbereitung. Ursprünglich hatten die Hannoveraner Ingenieure mit radgetriebenen Robotern experimentiert. "Doch für sie erwiesen sich Treppen und Teppichkanten als unüberwindbare Probleme", sagt Amos Albert. "Unser BARt kann laufen, den Rest bringen wir ihm noch bei."

Heiko Schwarzburger

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false