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Gesundheit: Schavan will Stipendien von der Wirtschaft

Bundeswissenschaftsministerin Annette Schavan (CDU) will die deutsche Wirtschaft in die Pflicht nehmen. Bei einem hochschulpolitischen Kongress in Hannover forderte sie die Unternehmen auf, 10 000 Stipendien an Studierende in den Ingenieur- und Naturwissenschaften zu vergeben.

Bundeswissenschaftsministerin Annette Schavan (CDU) will die deutsche Wirtschaft in die Pflicht nehmen. Bei einem hochschulpolitischen Kongress in Hannover forderte sie die Unternehmen auf, 10 000 Stipendien an Studierende in den Ingenieur- und Naturwissenschaften zu vergeben. Dass die Wirtschaft in den 90er Jahren Tausende von älteren Ingenieuren und Physikern entlassen hat, habe bis heute Auswirkungen auf die Fächerwahl der Studienbewerber.

Hintergrund dieser Forderung sind Befürchtungen, dass Deutschland das europäische „Lissabon-Ziel“ – unter anderem sollen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2010 drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen – verfehlen könnte, wenn nicht eine Lücke von 95 000 Ingenieuren und Informatikern geschlossen werde.

Eine weitere Möglichkeit, mehr junge Leute zum Studium der Technik- und Naturwissenschaften zu bewegen, sieht Schavan in einer Schulreform. Bisher sei es die Regel, dass die Oberschüler Physik und Chemie abwählten und nur Biologie bis zum Abitur fortführten. Das müsse geändert werden.

Das Hochschulrahmengesetz will Schavan wie berichtet zügig außer Kraft setzen. Das bedeute jedoch keinen Verzicht auf Steuerungselemente in der Hochschulpolitik, sagte die Ministerin. Sie setze auf Vereinbarungen mit den Ländern: Zum Beispiel dürften die kleinen Fächer in den Geistes- und Kulturwissenschaften nicht weiter dem Rotstift zum Opfer fallen, sondern müssten bundesweit gesichert werden. Ein weiteres Instrument sieht Schavan im Exzellenzwettbewerb für die Forschung an den Universitäten, der über das Jahr 2011 hinaus fortgesetzt werden sollte.

Dafür sprach sich auch der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) aus. Im eigenen Land will Wulff den großen technischen Unis in München und Karlsruhe Konkurrenz machen, die in der ersten Runde des Wettbewerbs zu Eliteunis gekürt wurden: Niedersachsens mittelgroße technische Hochschulen in Braunschweig, Clausthal-Zellerfeld und Hannover sollen zu einer Niedersächsischen Technischen Hochschule zusammengeführt werden.

Uwe Schlicht

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