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Druck, Stress, Angst vor Jobverlust: Um den Stress zu bewältigen, greifen immer mehr Menschen zu Alkohol und anderen Drogen.

© dpa

Studie: Stress bei der Arbeit macht suchtkrank

Immer mehr Menschen fehlen im Job aufgrund von Suchterkrankungen. Viele greifen zu leistungssteigernden Substanzen - Gehirndoping kommt in Mode. Die Sucht hat auch massive Folgen für die Wirtschaft.

Druck, Stress, Angst vor Jobverlust – eine anstrengende Arbeitswelt kann den Missbrauch von Alkohol und anderen Drogen befördern. Immer mehr Arbeitnehmer fehlen im Job aufgrund von Suchterkrankungen. Das geht aus dem „Fehlzeiten-Report 2013“ hervor, den das Wissenschaftliche Institut der AOK am Donnerstag in Berlin veröffentlichte. Viele greifen vermehrt zu leistungssteigernden Substanzen: Gehirndoping kommt in Mode – vor allem bei jüngeren Beschäftigten. Die meisten Fehltage durch Süchte verursachen aber nach wie vor die traditionellen Suchtmittel: Alkohol und Tabak.

Um beruflichen Stress zu bewältigen, haben der Studie zufolge fünf Prozent der AOK-versicherten Arbeitnehmer in den vergangenen zwölf Monaten Medikamente zur Leistungssteigerung bei der Arbeit eingenommen – etwa Psychopharmaka oder Amphetamine. Bei den unter 30-Jährigen traf dies auf jeden Zwölften zu. Es gibt aber vermutlich eine hohe Dunkelziffer.

Die Sucht ruiniert nicht nur die Gesundheit der Betroffenen, sie hat auch massive Folgen für die Wirtschaft. „Allein die Kosten von Alkohol- und Tabaksucht belasten die deutsche Wirtschaft jährlich mit etwa 60,25 Milliarden Euro“, sagte der Vorstand des AOK-Bundesverbands, Uwe Deh. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage nach Suchtmittelkonsum stieg demnach in den vergangenen zehn Jahren um rund 17 Prozent: von 2,07 Millionen Fehltagen 2002 auf 2,42 Millionen Tage 2012.

Laut Report haben 5,3 Prozent der befragten Beschäftigten angegeben, in der vergangenen Woche täglich Alkohol getrunken zu haben. Der regelmäßige Alkoholkonsum nahm dabei mit steigendem Bildungsstand zu. Durch solche „Gewöhnungsrituale“ steige auch das Suchtrisiko, warnen die Experten. (dpa)

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