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Gesundheit: Tropenwaldbrände gefährden das Klima Forscher messen Luftschadstoffe

in Äquatornähe

Brände tropischer Regenwälder schädigen das globale Klima weit stärker als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universität Bremen und des Alfred-Wegener-Instituts in Potsdam. Sie hatten bei zwei Expeditionen an Bord des Forschungsschiffs „Polarstern“ im Atlantik die Verteilung von Luftschadstoffen bis in eine Höhe von 30 Kilometer untersucht. Die Arbeit ist im aktuellen Heft der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.

Diese Gegend um die Erdmitte herum ist für Klimaforscher besonders interessant. Denn Schadstoffe, die in der Stratosphäre (bis 50 Kilometer Höhe) wirksam werden und sich global ausbreiten, müssen erst in die Nähe des Äquators gelangen, wo sie wie in einem Schornstein aus der Atmosphäre durch die Troposphäre weiter nach oben steigen. Zu messen sind die gefährlichen Bestandteile der Luft auch vom Boden oder vom Wasser aus, und zwar durch Untersuchungen des einfallenden Sonnenlichts.

Eine der dort an der Zerstörung der Ozonschicht beteiligten Chemikalien ist Carbonylsulfid, eine Verbindung aus Kohlenmonoxid und Schwefel. Hiervon fanden die Wissenschaftler höhere Konzentrationen als erwartet, und zwar 20 bis 50 Prozent mehr. Als sie parallel dazu die vorherrschenden Windverhältnisse in die Untersuchung einbezogen, stellten sie fest, dass die Luftmassen gerade aus jenen tropischen Gebieten stammten, in denen Brände gewütet hatten. Die Forscher fürchten nun, dass die Anstrengungen der Industriestaaten, schädliche Emissionen zu verringern, durch eine Zunahme tropischer Brände zunichte gemacht werden. gih

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