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Gesundheit: Und es lohnt sich doch

Studie: Bessere Berufsaussichten für Hochschulabsolventen

Es gibt natürlich Pechvögel, die es schwerer haben als alle anderen: Das sind im Wesentlichen die Absolventen von baubezogenen und geisteswissenschaftlichen Studiengängen. Aber das Gros der deutschen Hochschulabsolventen findet vergleichsweise leicht den Weg ins Berufsleben – das zumindest ist das Ergebnis einer neuen Studie des HochschulInformations-Systems (HIS) im Auftrag des Bundesbildungsministeriums. Alle vier Jahre befragen die Forscher des HIS eine repräsentative Kohorte von Absolventen etwa ein Jahr nach ihrem Examen. Die Auswertung der Daten des Prüfungsjahrgangs 2001 ergab: Zwölf Monate nach ihrem Examen hatten knapp 80 Prozent der Fachhochschul- und gut 50 Prozent der Universitätsabsolventen eine reguläre Erwerbstätigkeit aufgenommen.

„Der Übergang in reguläre Erwerbstätigkeit gelingt dem Jahrgang 2001 besser als den zuvor untersuchten Jahrgängen 1989, 1993 und 1997“, konstatieren die Forscher. Sie stellen sogar eine „Tendenz zu relativ sicheren Normalarbeitsverhältnissen“ fest. Bundesbildungsministerin Bulmahn (SPD) zieht daraus den Schluss: „Ein Studium ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.“ 90 Prozent der Absolventen finden im Rückblick ihre Entscheidung für ein Studium richtig.

Arbeitslos waren zwölf Monate nach ihrem Examen nur weniger als fünf Prozent der Absolventen. Zwischen Arbeitslosigkeit und regulärer Stelle liegt ein breites Spektrum an Möglichkeiten, angefangen mit Werk- und Honorararbeit, Übergangsjobs, weiteren akademischen Qualifizierungen bis hin zu Referendariat, Arzt-im-Praktikum, beruflichen Fortbildungen und Familienarbeit. Auffallend ist dabei das hohe Interesse der Absolventen an Weiterqualifizierung: 18 Prozent der Fachhochschul-Abgänger wollen ein Aufbaustudium aufnehmen, bei den Uni-Abgängern denken sogar 42 Prozent über weitere akademische Qualifizierungen, insbesondere eine Promotion nach.

Besonders ein Befund sollte Hochschulreformern zu denken geben: Nur jeder fünfte Uni-Absolvent und weniger als die Hälfte der FH-Absolventen sind mit dem Praxisbezug ihres Studiums zufrieden. Auch die Forscher bemängeln, dass an deutschen Hochschulen gerade die Lehr- und Lernformen selten sind, die erwiesenermaßen den Erwerb von Schlüsselqualifikationen erleichtern, etwa praxisorientierte Projektstudien oder kooperative Studienprojekte mit Betrieben.

Dabei ist gerade der Nachweis von Praxiserfahrung für alle wichtig, die bei der Stellensuche erfolgreich sein wollen, meinen die Absolventen – viel wichtiger etwa als der gute Ruf der jeweiligen Hochschule, auf den in Rankings so viel Wert gelegt wird. D.N.

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