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Gesundheit: Was ist ein deutscher Bachelor wert? Hochschulrektoren wollen

volle Anerkennung durchsetzen

Trotz der aktuellen Streitigkeiten mit Großbritannien sind die Hochschulrektoren zuversichtlich, dass deutsche Bachelor- und Master-Abschlüsse international voll anerkannt werden. „Mit den USA und Frankreich gibt es dabei keinerlei Probleme“, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Klaus Landfried, dem Tagesspiegel am Mittwoch. Auch mit den britischen Hochschulen zeichne sich bereits eine Klärung ab. Die Partnerorganisation „Universities UK“ habe eine entsprechende Erklärung in Aussicht gestellt.

Die aktuelle Empfehlung der zuständigen britischen Behörde, den deutschen Bachelor nicht als Zugangsvoraussetzung für das weiterführende Masterstudium anzuerkennen, sieht Landfried gelassen. „Die Behörden in Großbritannien haben deutlich weniger zu sagen als bei uns“, sagte Landfried. Konkret würden die deutschen Studienleistungen von den britischen Universitäten akzeptiert. „Die Engländer schauen sich prinzipiell die Bewerber sehr genau auf ihre Eignung hin an – über die Noten hinaus“, berichtete der HRK-Präsident.

„Die neuen Studienabschlüsse werden ja gerade eingeführt, um die internationale Anerkennung zu erleichtern“, so Landfried. Das gelinge im Großen und Ganzen bereits. Mit der Anerkennung des deutschen Diploms beispielsweise habe es dagegen mit den USA immer wieder Schwierigkeiten gegeben.

Natürlich stelle sich im internationalen Austausch weiter die Frage, welche Leistungen miteinander vergleichbar seien. So brauche ein Student in Großbritannien bis zum Bachelor meist vier Jahre, wie auch in Australien. In Deutschland sind dafür in der Regel aber nur drei Jahre vorgesehen. Landfried regte an, auch in Deutschland noch einmal über den achtsemestrigen Bachelor nachzudenken. „Wer aber mit dem Bachelor heute eigentlich nur das Grundstudium bescheinigt, muss sich nicht wundern, wenn dies international keine Zustimmung findet.“

Die Verhandlungen über die Einstufung der Studienleistungen gehe mit den nationalen wie internationalen Gremien weiter. Auch mit der Kultusministerkonferenz müsse die Einstufung der Bachelor-Abschlüsse von Fachhochschulen in Abgrenzung zu denen der Universitäten geklärt werden. Hier liege andernfalls eine Quelle für weitere Auseinandersetzung mit ausländischen Behörden.

Ohnehin gebe es bisher nur sehr begrenzte Erfahrungen mit dem Auslandsstudium deutscher Bachelor. Landfried: „Die meisten entscheiden sich für ein kürzeres Studium, weil sie schnell in den Beruf wollen.“ Auch insgesamt absolviere ja nur etwa jeder zehnte deutsche Student einen Teil seines Studiums im Ausland – und das sei im internationalen Vergleich schon ein guter Wert. Die wesentlichen Fortschritte für die gegenseitige Anerkennung von Studienleistung seien mit dem Creditpoint-System (ECT) erreicht worden. Damit erst werde der Leistungsstand der Bewerber transparent. Das Übrige regele die Akkreditierung der Studienangebote.

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