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Gesundheit: Weisheit ohne Löffel

Er ist weder Geologe noch Astronom, kein Physiker, kein Biologe. Und trotzdem will uns Bill Bryson in „Eine kurze Geschichte von fast allem“ die Entstehung der Welt erklären.

Von Andreas Austilat

Er ist weder Geologe noch Astronom, kein Physiker, kein Biologe. Und trotzdem will uns Bill Bryson in „Eine kurze Geschichte von fast allem“ die Entstehung der Welt erklären. Kann der das? Ja, er kann. Weil er fragt wie sonst nur Kinder, immer so konkret wie möglich. Und so erzählt er auch.

Wie lange bräuchte ein Ziegel, ließe man ihn zum Mittelpunkt der Erde fallen? Was bedeutet Leben für eine Flechte, die sich an einen zugigen Stein klammert? Und warum sind wir kein Pelztier in einem Erdloch geworden? Das klingt zuweilen seltsam, doch in 30 Kapiteln summiert sich die Kette unglaublicher Zufälle, denen wir unsere Existenz verdanken, zu einem komplexen Bild vom Universum. Bryson hat Spaß an Dramen, egal ob es um tragische Expeditionen geht oder um die Erfindung der Fluorkohlenwasserstoffe. Und ein bisschen beunruhigend ist es auch, weil er vor Augen führt, wie plötzlich alles einmal zu Ende sein kann – um mit dem ihm eigenen Witz festzustellen: „Das Aussterben ist für die Betroffenen natürlich immer etwas Schlechtes.“ Aber, kleiner Trost, irgendwie wird es weitergehen. Notfalls ohne uns.

Bill Bryson: Eine kurze Geschichte von fast allem. Goldmann Verlag, München. 672 Seiten, 24,90 €.

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