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Gesundheit: Wie das Gehirn Erinnerungen speichert

Wenn Sie an Ihre Großmutter denken, entsteht wahrscheinlich vor Ihren Augen ein Bild. Aussehen, Sprechweise, Verhalten – alles hat das Gedächtnis gespeichert.

Wenn Sie an Ihre Großmutter denken, entsteht wahrscheinlich vor Ihren Augen ein Bild. Aussehen, Sprechweise, Verhalten – alles hat das Gedächtnis gespeichert. Aber wie? Lange glaubten Wissenschaftler, das Gehirn hätte für jeden Gedächtnisinhalt eine eigene Zelle. Heraus kam die „GroßmutterZelle“. Diese enthält die Information „Großmutter“. Das Problem: Stirbt die Zelle, stirbt auch die Großmutter. Zumindest im Kopf.

Heute weiß man, dass das Gehirn Erinnerungen nicht in Zellen, sondern in biologischen Schaltkreisen ablegt. Wenn es darum geht, eine bestimmte Erinnerung wachzurufen, wird ein Geflecht verschiedener Nervenzellen gleichzeitig aktiv.

Wie aber entstehen Erinnerungen? Auch darüber weiß man inzwischen eine Menge. Am Anfang des Lernens steht ein intensiver Nervenreiz. Er führt dazu, dass eine ganze Kaskade von biochemischen Reaktionen im Nervensystem angestoßen wird. An den Kontakten zwischen den Nervenzellen (Synapsen) bilden sich neue Andockstellen (Rezeptoren) auf der Empfängerseite und aktivieren den Stoffwechsel der Zelle, so dass schließlich neue Nervenkontakte sprießen und das Nerven-Netzwerk gestärkt wird.

Die Bildung von Gedächtnis bringt also mikroskopisch feine, aber nachweisbare Veränderungen im Gehirn mit sich. Je länger die Informationen gespeichert werden, umso tiefgreifender sind diese Umformungen. Am geringsten sind sie beim Kurzzeit-Gedächtnis, das nur Minuten anhält. Am stärksten beim Langzeit-Gedächtnis, das Wochen oder noch länger anhält und vor allem durch Wiederholungen und Ruhepausen zwischen den Lernphasen ausgebildet wird. „Langzeit-Potenzierung“ nennen die Hirnforscher den Prozess an den Nervenkontakten, der die Grundlage für Gedächtnisbildung ist. wez

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