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Panorama: Hamburger Agentur setzt auf anmutigere Wesen statt plumper Weihnachtsmänner

Der Weihnachtsmann muss sich in diesem Jahr warm anziehen: Er kriegt "himmlische" Konkurrenz. In Hamburg hat die bundesweit wohl erste Engel-Agentur eröffnet.

Der Weihnachtsmann muss sich in diesem Jahr warm anziehen: Er kriegt "himmlische" Konkurrenz. In Hamburg hat die bundesweit wohl erste Engel-Agentur eröffnet. "Viele Kinder haben einfach Angst vor einem großen, kräftigen Weihnachtsmann", meint die Erfinderin von "Send me an Angel", Regina Wessel (39), aus Hamburg. Auch ihre fünfjährige Tochter Anna versteckte sich vor ihm unterm Tisch. Als Alternative zum Weihnachtsmann fielen der Sozialwirtin die Engel ein: "Vor Mädchen in weißen Sternchen-Kleidern, mit Flügeln und Goldstaub im Haar hat niemand Angst."

Für 80 Mark kommt an Heiligabend eine "himmlische Botin" ins Wohnzimmer. Den erhobenen Zeigefinger oder das übliche Gedichte aufsagen wie beim Weihnachtsmann gibt es bei ihrem Auftritt nicht. "Wir nehmen die Kinder einfach auf den Schoß, kuscheln, singen zusammen und erzählen Geschichten", erzählt Sabrina Khalifa (16), Schülerin mit engelhaftem Nebenjob. Das kommt offenbar an: "Ein Kind hat mich eingeladen, ich könnte doch mal auf seinem Hochbett schlafen." Als Geschenk werden kleine Schutzengel aus Keramik verteilt.

Rund 50 Engel hat sie in der Kartei, darunter nicht nur den blond gelockten Klassiker: "Die Engel sind auch dunkelhaarig oder 50 Jahre alt", so Wessel. Am Wichtigsten sei es, dass sie eine freundliche Ausstrahlung haben. Die Kostüme hat Wessel selbst entworfen und getestet. So werden die Flügel wie ein Rucksack festgeschnallt, "denn daran ziehen die Kinder zuerst."

Trotz allem bleibt der allgegenwärtige Weihnachtsmann eine harte Nuss. "Dabei sind die Mädchen viel schöner als Männer", so Chefin Wessel, der noch weitere Pluspunkte für ihre Schützlinge einfallen: So sei es mit dem Glauben an den Weihnachtmann spätestens in der Schule vorbei. "An Engel glauben sogar noch Erwachsene." Und im Gegensatz zu den männlichen Kollegen sind ihre Engel nach der Bescherung nicht arbeitslos: Statt mit Sternchen und Adventsliedern sind sie den Rest des Jahres mit Blumen und Heiratsanträgen unterwegs.

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