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Hauseinsturz in Nordrhein-Westfalen: Drei Tote nach Explosion in Brühl

In Brühl bei Köln ist am Samstagabend ein Haus eingestürzt, vermutlich durch eine Explosion. Ein zwölfjähriger Junge wurde gerettet; sein Vater, dessen Lebensgefährtin und ein zehnjähriges Mädchen konnten am Sonntag nur noch tot geborgen werden.

Einen Tag nach dem Einsturz eines Wohnhauses in Brühl hat sich die Hoffnung auf Überlebende nicht erfüllt. Am Sonntagnachmittag fand die Feuerwehr eine dritte Leiche in den Trümmern des am Samstag explodierten Gebäudes. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers hatten Leichenspürhunde das Opfer entdeckt. "Wir gehen davon aus, dass es sich um das vermisste zehnjährige Mädchen handelt", sagte Elmar Mettke, Sprecher der Feuerwehr Brühl. Am Vormittag hatten die Rettungskräfte bereits die Leichen einer Frau und eines Mannes geborgen. Zwar ist die Identität der Toten noch nicht geklärt, die Feuerwehr geht jedoch davon aus, dass es sich um den 45-jährigen Familienvater und dessen 47 Jahre alte Lebensgefährtin handelt, die das Haus gemeinsam mit drei Kindern bewohnten.

Mit Baggern hatte die Feuerwehr die Trümmer zunächst Schicht für Schicht abgetragen und Suchhunde zur Ortung der Vermissten eingesetzt. Am Sonntagnachmittag dann riss die Feuerwehr die Reste des Hauses ab. Damit sollte vermieden werden, dass das Gebäude bei der Suche nach der letzten vermissten Person unkontrolliert zusammenstürzt und Rettungskräfte verletzt, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Nach dem Abtransport der Trümmer suchten die Rettungskräfte weiter im Kellerbereich des Hauses nach dem noch vermissten zehnjährigen Mädchen. Zu diesem Zeitpunkt gab es nach Aussage des Leitenden Notarztes des Erftkreises, Hubert Titz, noch Hoffnung, das Kind lebend retten zu können.

Die Frau und der Mann, deren Leichen am Sonntag im Bereich des früheren Kellers gefunden wurden, waren indes laut Titz sofort tot. Wo sie sich zum Zeitpunkt der Explosion aufhielten, ist ungewiss. Anhand der Verletzungen geht der Notarzt jedoch davon aus, dass zumindest der Mann sich während des Unglücks im Keller befand.

Unglücksursache weiter unklar

Die Doppelhaushälfte in Brühl war am Samstag gegen 18:30 Uhr nach einer Explosion größtenteils eingestürzt. Die Unglücksursache ist nach wie vor ungeklärt. Spekulationen, dass Gas explodiert sei, wollte die Feuerwehr nicht bestätigen. Ein Sprecher sagte lediglich, es sei "große Energie freigeworden". Ein Sachverständiger schloss indessen bereits am Samstag Baumängel oder Materialermüdungen an dem Gebäude aus.

Der 12-jährige Sohn der Familie hatte noch am Samstagabend leicht verletzt aus den Trümmern gerettet werden können. Er wird im Krankenhaus behandelt und psychologisch betreut. Sein älterer Bruder war am Abend der Explosion nicht zu Hause und blieb mithin unverletzt. Auch er wird betreut.

Unterdessen sollten die Rettungsarbeiten in Brühl beendet werden. Ein Feuerwehrsprecher sagte: "Uns liegen keinerlei Hinweise auf weitere vermisste Personen vor." (dapd)

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