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Hochwasser: Dämme halten noch stand

In Sachsen wird heute der Höhepunkt des Elbe-Hochwassers erwartet. In der Nacht stieg das Wasser langsam weiter an, die Schutzmaßnahmen liefen auf Hochtouren.

Dresden/Magdeburg/Hamburg - Die Lage in den ostdeutschen Hochwassergebieten bleibt angespannt: Nach Angaben der Behörden hielten die 120 Dämme entlang der Elbe dem Wasser auch in der Nacht weiter stand. In Sachsen-Anhalt stieg das Hochwasser am frühen Dienstagmorgen teilweise stärker als erwartet. Dort werden die Höchststände am Wochenende erwartet.

In Dresden verharrte der Wasserstand der Elbe am Morgen für einige Stunden bei 7,49 Meter und lag damit unter der Prognose des Landesumweltamtes von 7,60 bis 7,70 Meter. In Schöna an der Grenze zu Tschechien wurden am Morgen 8,88 Meter gemessen. Bei der Jahrhundertflut im August 2002 erreichte der Pegelstand in Dresden 9,40 Meter. Normal sind in der Landeshauptstadt etwa zwei Meter.

In Magdeburg lag der Pegelstand nach Angaben des Landesbetriebs für Hochwasserschutz am Morgen bei 6,12 Meter. Noch am Abend war dort ein Pegelstand von 5,85 Meter gemessen und für Dienstag ein Wert von 6,00 Meter vorausgesagt worden. Beim Jahrhunderthochwasser 2002 hatte der Höchststand dort 6,70 Meter betragen. In Dessau blieb der Wasserstand der Elbe bei 6,52 Meter. Als Grund wurde das zurückgehende Wasser der Mulde genannt. Der mittlere Normalwert der Elbe beträgt in Dessau 2,37 Meter. Am Montag war in Sachsen-Anhalt für zahlreiche Landkreise die höchste Alarmstufe vier ausgerufen worden.

Damm in Gohlis weiter verstärkt

Der Gohliser Damm in Dresden wurde in der Nacht weiter verstärkt. Mehr als 500 Helfer von Bundeswehr, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) waren dort nach Angaben der Stadtverwaltung im Einsatz. Mit etwa 10 000 Sandsäcken sollte der Damm, der den Ortsteil vor der Elbe schützt, an mehreren Stellen um etwa 60 Zentimeter erhöht werden. In Gohlis im Landkreis Riesa-Großenhain soll am Dienstagvormittag eine Straße an zwei Stellen aufgebrochen werden, die als Damm wirkt und das Hochwasser zur falschen Seite anstaut.

In Schöna könnte am Dienstag die Neun-Meter-Marke (9,00 bis 9,10 Meter) als Höchststand überschritten werden. Flussabwärts in Torgau könnte dann am Mittwoch mit 8,20 bis 8,35 Meter der Höchststand erreicht werden, das wären gut sechs Meter mehr als normal. Danach sei mit langsam sinkenden Wasserständen zu rechnen, sagte der Chef des Landesamtes für Umwelt und Geologie, Hartmut Biele. Durch die angekündigten Nachtfröste verlangsame sich die Schneeschmelze in den böhmischen Mittelgebirgen, begründete er die Prognose.

Dagegen hieß es in Tschechien, die Hochwasserlage werde sich vermutlich weiter verschlechtern. Von Mittwoch an sei dort landesweit mit Regenschauern und zudem mit dem Beginn der Schneeschmelze zu rechnen, sagte der Leiter des Hydrometeorologischen Instituts in Prag, Ivan Obrusnik. In Dresden könne man sich diese Prognose nicht erklären, hieß es dazu wiederum aus der Hochwasserzentrale Sachsens. (tso/dpa)

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