zum Hauptinhalt

Panorama: Hurrikan „Charley“: mindestens 13 Tote

Nach dem Sturm haben die Bergungs- und Aufräumarbeiten begonnen. Tausende Menschen sind obdachlos

Miami Der mächtige Hurrikan „Charley“ hat in Florida mindestens 13 Menschen in den Tod gerissen und möglicherweise Schäden von mehr als 20 Milliarden Dollar verursacht. Tausende wurden obdachlos und verloren ihr ganzes Hab und Gut. Rettungsmannschaften suchten auch am Sonntag noch in den Trümmern von Wohnmobilen und Häusern an der Südwestküste des Sonnenstaates nach Überlebenden. Behördenvertreter erklärten, dass die Opferzahl noch steigen könne. US-Präsident George W. Bush reiste am Sonntag ins Katastrophengebiet und stellte bereits Bundesgelder für den Wiederaufbau bereit.

Im Atlantik braute sich unterdessen mögliches neues Unheil zusammen. Neben Hurrikan „Danielle“ formierte sich Tropensturm „Earl“, der sich bisher auf einem ähnlichen Kurs wie seinerzeit „Charley“ befindet und als Hurrikan am Donnerstag im Golf von Mexico eintreffen könnte, wenn er seine Route beibehält. „Danielle“ schlägt dagegen nach Angaben von Meteorologen einen für die USA ungefährlichen Kurs ein.

Unterdessen waren in Florida die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Floridas Gouverneur Jeb Bush, der Bruder des Präsidenten, rief rund 5000 Nationalgardisten zur Hilfe. Turnhallen und Gemeindezentren wurden zu Obdachlosenasylen umfunktioniert. Über 1,5 Millionen Menschen waren am Sonntag ohne Strom. Zivilschützer beschrieben „Charley“ als den schlimmsten Wirbelsturm seit Hurrikan „Andrew“, der im August 1992 in Louisiana und Florida Schäden von schätzungsweise 30 Milliarden Dollar angerichtet und über 40 Menschenleben gekostet hatte. „Das ist hier ist unser Andrew“, sagte der Chef der Katastrophenschutzbehörde von Charlotte County, Wane Sallade. In diesem Bezirk und insgesamt in der Region Region von Fort Myers war die Lage am dramatischsten. Hier war „Charley“ mit Windgeschwindigkeiten von über 230 Stundenkilometern als zweitstärkster Hurrikan der Kategorie 4 am Freitagnachmittag (Ortszeit) auf das Land geprallt. Vor allem die rund 14.000 Einwohner zählende Kleinstadt Punta Gorda wurde mit voller Wucht getroffen. Hier wurden mehrere große Wohnmobil-Siedlungen, in der hauptsächlich Senioren lebten, dem Erdboden gleichgemacht.

Ursprünglich hatte Charley“ die 100 Kilometer nördlich gelegene Region von Tampa und St. Petersburg angesteuert, dann aber nur drei Stunden vor der Ankunft an Land seinen Kurs geändert. Inzwischen zum tropischen Sturm abgeschwächt, richtete er hier und in North Carolina im Vergleich zu Florida relativ geringe Schäden an. Wirtschaftsanalysten erklärten, die Gesamtschäden in Florida könnten sehr wohl mehr als 20 Milliarden Dollar betragen. dpa

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false