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Hurrikan: "Dennis" zum Tropensturm heruntergestuft

Hurrikan "Dennis" hat am Sonntagabend über Land an Kraft verloren und ist zu einem Tropensturm heruntergestuft worden.

Miami/Washington (11.07.2005, 08:31 Uhr) - Gegen 23.00 Uhr Ortszeit habe "Dennis" über dem US-Bundesstaat Alabama noch Windgeschwindigkeiten von rund 80 Stundenkilometer erreicht, berichtete der US- Nachrichtensender CNN unter Berufung auf das Hurrikan-Zentrum in Miami. «Dennis» bewege sich mit etwa 25 Stundenkilometern in nordnordwestliche Richtung.

Im Norden Floridas hatte «Dennis» schwere Überschwemmungen verursacht. Die Ortschaft St. Marks südlich der Hauptstadt Tallahassee stand noch Stunden, nachdem das gefährliche Sturmtief ins Landesinnere weitergezogen war, einen Meter unter Wasser. Von Mississippi bis Florida wurden zunächst keine Todesopfer gemeldet. «Dennis» hatte in Haiti und Kuba rund 30 Menschen in den Tod gerissen. Die Wirtschaftsagentur Bloomberg zitierte Versicherungsexperten, die den Schaden auf drei bis acht Milliarden Dollar schätzten.

Das Auge des Sturms traf nach Angaben des Hurrikan-Zentrums in Miami um 20.25 Uhr MESZ zwischen Pensacola Beach und Navarro Beach auf Land. In Pensacola rissen die Sturmböen, die mit fast 200 Kilometern über die Küste fegten, Dächer ab. Vor laufenden Kameras krachte ein vier Meter breites schweres Reklameschild von einem hohen Pfosten auf die Straße. In Crestview wurde das Dach eines Hotels wie der Deckel einer Sardinenbüchse hochgerollt. 100 Menschen, die dort Zuflucht gesucht hatten, wurden in der nahe gelegenen Grundschule in Sicherheit gebracht.

In Panama City war der Strand nicht mehr sichtbar. Die Wellen schwappten über die Uferstraße bis an die Häuser heran. Überall waren auf den Straßen entwurzelte Bäume zu sehen. Ganze Landstriche waren ohne Strom, weil die Leitungen heruntergerissen waren.

St. Marks war besonders stark betroffen. Das Fischerdorf liegt mehrere Kilometer von der Küste entfernt im Landesinneren. Die Wassermassen waren jedoch in den Oliver Creek gedrückt worden und hatten die Hauptstraße innerhalb von Minuten unter Wasser gesetzt. Einwohner standen bis zu den Achseln im Wasser. Rettungskräfte waren mit Booten unterwegs. Das Fischerdorf liegt mehr als 300 Kilometer östlich des Strandes, wo das Auge des Hurrikans an Land kam. Das entspricht den Vorhersagen der Meteorologen: Die stärksten Winde und größten Sturmfluten passieren am oberen rechten Ende des Wirbelsturms. Hurrikans drehen auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel in anderer Richtung. (tso)

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